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Tiefes Erdloch

Massengrab mit Panzersoldaten in Polen gefunden

Als die polnischen Mitarbeiter des Umbettungsdienstes am 8. Dezember in der polnischen Gemeinde Pobiedna dem Hinweis auf eine Grablage nachgingen, wussten sie noch nicht, dass sie an diesem und am folgenden Tag besonders tief graben mussten.

Zeitzeugen aus der Region hatten von einem Unterstand berichtet, in dem einige deutsche Gefallene des Zweiten Weltkrieges begraben sein sollten. Zwar stießen die Umbetter schon in geringer Tiefe auf die ersten Toten, am Ende aber hatten sie das Erdreich bis zu vier Meter tief auszuheben, um wirklich alle Gebeine aus dem Massengrab bergen zu können.

Sie fanden die sterblichen Überreste von 88 Menschen und konnten 30 Erkennungsmarken in dem sandigen Boden sicherstellen. Eine der Marken steckte in einem Lederetui und war von einem Geschoss durchbohrt.

Erkennungsmarke und Etui mit Durchschussloch

 

Den Uniformresten nach zu urteilen, handelt es sich bei den meisten Toten um Panzersoldaten. Nur zwei Skelette waren eindeutig von den anderen Gebeinen zu trennen.

Pobiedna liegt in der Woiwodschaft Mazowieckie, etwa 100 Kilometer südlich von Warschau. Nach einer genauen Inaugenscheinnahme der sterblichen Überreste werden die Toten zur deutschen Kriegsgräberstätte in Puławy überführt, die der Volksbund 2000 eingeweiht hat. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Erkennungsmarken entziffert werden können.

In Polen arbeitet der Volksbund mit mehreren einheimischen Organisationen und Firmen zusammen, die in seinem Auftrag nach deutschen Kriegstoten suchen. In diesem Jahr fanden sie etwa 3 000 Tote. Seit 1993 sind über 140 000 deutsche Soldaten und Zivilisten geborgen und auf Kriegsgräberstätten umgebettet worden.

(FK)