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Tote gehören nicht in den Garten

300 000 Kriegsopfer in Russland geborgen

„Manchmal können sich die Menschen nicht von ihren Toten trennen“, sagt Jevgeny Demidow. Der 46-Jährige arbeitet als Ortskraft für den Volksbund-Umbettungsdienst Ost. Fast könnte man sagen, er sei so etwas wie ein Experte – für Tote und für Lebende. Der gebürtige Russe hat schon so viele deutsche Gebeine exhumiert, dass er ihre Zahl nur grob im vierstelligen Bereich schätzen kann. Ebenso beeindruckend ist sein Umgang mit den Lebenden, mit den Menschen, deren Häuser und Gärten sich heute auf den Gebeinen verstorbener Weltkriegssoldaten befinden. Jevgeny ist einer, der mit ihnen spricht. Trotz vieler Vorbehalte gegenüber den Deutschen gelingt es ihm immer wieder, die Erlaubnis zu erhalten, die Toten bergen zu dürfen. Gemeinsam mit seinen insgesamt 34 Kollegen ist ihm so Erstaunliches gelungen: Denn in diesen Tagen haben sie den 300 000. Kriegstoten in Russland geborgen! Ein Reisebericht.

Tote haben kein Zählwerk

Die Zahl 300 000 ist verbrieft – auch wenn die Toten kein Zählwerk haben: „Seit dem Abschluss des Kriegsgräberabkommens mit der Russischen Föderation im Jahr 1992 hat auch der Umbettungsdienst seine Arbeit aufgenommen und Fundorte sowie – falls vorhanden – die Namen der Kriegstoten akribisch festgehalten. Und heute ist es soweit. Heute bergen wir den 300. 000 Toten“, sagt Wolfgang Strojek. Dabei ist dem 56-jährigen Leiter des Volksbund-Umbettungsdienstes Osteuropa eine gewisse Zufriedenheit deutlich anzusehen.

Bitte helfen Sie uns!

Auf seiner Inspektionsreise zu zwei wiederentdeckten ehemaligen Wehrmachtsfriedhöfen und dem womöglich letzten großen Sammelfriedhof in Russland wird er von Hans-Hermann Söchtig begleitet. Der ehemalige Oberstleutnant ist seit 2010 der neue Chef die WASt. Die Deutsche Dienststelle (WASt) für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht verfügt über umfangreiches Material zu den Werdegängen von Weltkriegssoldaten und Kriegsgefangenen. In diesen Unterlagen, die viele Kilometer Regalreihen füllen, finden sich teilweise auch Skizzen, Lagepläne oder sogar Fotos von alten Wehrmachtsfriedhöfen. Die WASt-Unterlagen sind für die Arbeit der Umbetter von unschätzbarem Wert. Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Volksbund-Gräbernachweises. Anhand von Umbettungsprotokollen, Ausbettungsberichten und Grabmeldungen sowie sonstigen Archivunterlagen ordnet der Gräbernachweis – soweit möglich – die Kriegstoten namentlich zu und übermittelt die Ergebnisse schließlich an die WASt. Auf der Basis dieser erprobten Zusammenarbeit zwischen WASt und Volksbund werden jährlich zehntausende Kriegsopfer identifiziert. So richtet Wolfgang Strojek einen wichtigen Aufruf an alle Förderer des Volksbundes: „Bitte helfen Sie uns auch mit ihren Unterlagen, die Toten zu finden und zu identifizieren. Wenn Sie noch alte Fotos und Skizzen mit Ortsbeschreibungen alter Wehrmachtsfriedhöfe haben, dann übergeben Sie diese bitte an den Volksbund. Sie können damit viel Gutes für unsere Arbeit tun!“

In Wjasma unweit von Smolensk erklärt Uwe Lemke als zuständiger Gruppenleiter für Zentralwestrussland/Smolensk warum diese Dokumente so große Bedeutung haben. Dafür holt der die Kopie eines Fotos aus den WASt-Unterlagen hervor. Sofort erkennt man anhand der dort abgebildeten Kirche im Hintergrund, dass sich WASt-Leiter Söchtig und Umbettungs-Chef Strojek in diesem Moment exakt an der abgebildeten Stelle befinden. Denn die Kirche gibt es heute noch. „Ohne dieses alte Foto mit der Kirche, hätten wir diese Grablage wohl nie gefunden. Aber so war es kein Problem“, sagt Lemke: „Das bedeutet, dass sich hier überall um uns herum etwa 2 000 Gräber befinden. Einige können wir aber nicht mehr bergen, da hier inzwischen eine Tankstelle und viele Häuser gebaut wurden und längst nicht alle Eigentümer die Suchgrabungen erlauben.

Der Krieg in den Köpfen

Am Anfang seiner Arbeit in Russland traf der Volksbund hier wie so oft auf eine Mauer der Ablehnung. „Für viele Russen ist der Krieg eben noch nicht lange her“, erklärt Jewgeny Anatolijewitch Pilajew: „In fast jeder Familie gab es Opfer. Und durch das Leben hinter dem Eisernern Vorhang wurde der Krieg in den Köpfen gewissermaßen konserviert.“ Pilajew muss es wissen. Der inzwischen 70-Jährige arbeitet seit 16 Jahren als Generaldirektor der Wojenie Memorial, dem russischen Verband der Soldatengedenkstätten. Dies ist der im Kriegsgräberabkommen festgelegte Partner des Volksbundes in Russland.

Grabung auf Probe

Auch Walentina Iwanowna Prokfjewa war anfangs skeptisch. Anfang der 50er-Jahre hatte sie ihr Grundstück in Wjasma nahe der alten Kirche zugewiesen bekommen. Von dem alten Wehrmachtsfriedhof wusste sie auch damals schon – nur ließ man ihr keine Wahl: entweder dieses Grundstück oder keines. Im Laufe der Jahrzehnte hatte sie sich daran gewöhnt und betrachtete die Kriegsopfer mittlerweile als „ihre“ Toten. Eine Umbettung lehnte sie zunächst ab. Doch dann kam Jevgeny Demidow ins Spiel. Er sprach lange mit ihr und fasste schließlich alles in einem einfachen und deswegen umso bedeutsameren Satz zusammen: „Die Toten gehören nicht in ihren Garten, sondern auf einen Friedhof!“ Das wirkte. Walentina Iwanowna Prokfjewa gab schließlich ihre Erlaubnis – aber nur auf Probe. Als die Arbeiten begannen, stellte sie einen Klappstuhl daneben und sah zu, mit welcher Sorgfalt die Umbetter des Volksbundes die Gebeine freilegten und alles sauber protokollierten. Nach ein paar Stunden klappte sie ihren Stuhl wieder zusammen und sagte: „Ist gut so. Macht nur weiter!“ Ihr Beispiel machte Schule, erzeugte einen Domino-Effekt. Bald willigten auch andere Eigentümer gegen kleine Sachleistungen wie eine Fuhre Mist oder eine Ladung Schotter ein. Frau Prokjewa bekam einen neuen Maschendrahtzaun und die Gewissheit, dass ihre Toten nun an einem würdigen Platz ruhen.

Doch wer waren Sie? Darüber kann eigentlich nur die Deutsche Dienststelle (WASt) in Berlin verbindlich Auskunft geben. Dort liegen auch die Unterlagen dieses Lazarettfriedhofs bei Wjasma. Auf dem Lageplan ist genau festgehalten, welcher Soldat mit welchen Verletzungen und an welcher Stelle beigesetzt wurde. Wenn die Umbetter dann eine Erkennungsmarke finden, gleichen sie den Fundort mit dem Plan ab und können so auch auf die Identitäten der anderen Bestatteten schließen. Anschließend wird alles protokolliert und dann gesammelt zur amtlichen Überprüfung an die WASt in Berlin geschickt. In der Deutschen Dienststelle werden die aufgefundenen Erkennungsmarken schließlich anhand des dortigen Schriftgutes entschlüsselt und somit die Träger dieser Marken identifiziert.  

300 000 Exhumierungen

Dann ist es soweit: Die Gebeine des dreihunderttausendsten Kriegstoten in Russland werden sorgfältig exhumiert. Doch außer der großen Zahl ist es eine Exhumierung wie so viele andere auch. Nach so vielen Jahrzehnten bleiben meist nur das Skelett und wenige Ausrüstungsgegenstände erhalten. Bei diesem Toten in Wjasma, der noch in Uniform und Stiefel bestattet wurde, liegt auch eine Erkennungsmarke. WASt-Leiter Söchtig notiert die Daten, damit die Mitarbeiter im heimischen Berlin ihm seine Identität und den möglichen Angehörigen die Gewissheit über sein Schicksal geben können. Übrigens kennt der 61-Jährige dieses Gefühl nun auch aus eigenem Erleben. Denn gerade erst gestern überreichte ihm Direktor Vladimir Kuzelenkov vom russischen Militärarchiv in Moskau die Akte seines Großvaters, der einige Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war. „Das ist schon etwas Besonderes, wenn man nach so langer Zeit ein Dokument des eigenen Verwandten in den Händen hält. So etwas erlebe ich zwar sehr oft auch in meiner Dienststelle, aber es ist doch etwas anderes, wenn man selbst davon betroffen ist“, sagt Söchtig.

Große Geduld

Zurück am Umbettungsort in Wjasma bleibt Strojek und seine Mitarbeiter kaum Zeit, in der Exhumierung des 300 000. Kriegstoten viel mehr zu sehen als die symbolische Zahl. Zwar wissen sie, wie sehnlich viele Angehörige hoffen, einmal am Grab der Gefallenen stehen zu können. Doch dafür ist neben den aufwändigen Suchgrabungen auch ein entsprechendes Friedhofsgelände nötig, auf dem viele zehntausende Opfer bestattet werden können. Die Genehmigungen für ein solches Vorhaben sind in Russland schon aufgrund des großen politischen Einflusses der Veteranenverbände nur schwer zu bekommen. Es genügt nur selten ein förmlicher Brief oder die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. So sind endlose persönliche Gespräche mit den jeweiligen Amtsinhabern nötig, um wichtige Überzeugungsarbeit zu leisten. Manchmal ist die Mühe trotz der Unterstützung durch die Deutsche Botschaft in Person des Botschaftsrates Oliver Fixson dennoch umsonst.

„Hier hilft nur große Geduld und Beharrlichkeit – und eine gewisse Flexibilität, wenn es darum geht, ein geeignetes Gelände für einen neuen Sammelfriedhof zu erhalten“, sagt Wolfgang Strojek, der schon seit 2002 für den Volksbund in Osteuropa arbeitet. Seit 2003 leitet er die Geschäfte des Volksbundes in den drei großen Ländern Belarus, Ukraine und Russland. Da er selbst ebenso wie Uwe Lemke als Student in Russland gelebt hat, kennt er Land und Leute ausgezeichnet. Aus leidvoller Erfahrung weiß er um viele Begebenheiten, bei denen es trotz jahrelanger Bemühungen nicht gelang, eine endgültige Zusage für eine neue Kriegsgräberstätte zu erhalten.

Ein am Ende positives Beispiel hierfür ist Rshew. An der Entstehung der dortigen Kriegsgräberstätte wirkten maßgeblich die ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmer des Kuratoriums Rshew mit. Der erste Kontakt erfolgte bereits Anfang der 90er-Jahre. Eingeweiht wurde die Anlage aufgrund massiver Behinderungen seitens der Gebietsverwaltung aber erst am 28. September 2002. Im kommenden Jahr erinnert der Volksbund daher auf diesem Friedhof in direkter Nachbarschaft zu einer russischen und einer kasachischen Kriegsgräberstätte an das zehnjährige Bestehen – und gleichzeitig an das zwanzigjährige Jubiläum der Unterzeichnung des Kriegsgräberabkommens.

Von Rshew nach Deutschland

Es wird ein großer Tag, den auch Galina Iwanowa Chmilkowa herbeisehnt. Galina betreut das kleine Informationsgebäude direkt neben den Kriegsgräberstätten von Rshew. Sie selbst wurde während der langen Besetzung ihrer Heimatstadt als kleines Mädchen 1943 gemeinsam mit ihrer Mutter nach Deutschland deportiert. „Dabei habe ich viel Leid erfahren aber auch die Erkenntnis gewonnen, dass es zwei Deutsche gibt. Den einen, der mit seinem Angriffskrieg für Tod und unfassbares Elend sorgte – und den anderen, einen Menschen, der genau wie wir Russen für seine Familie sorgt und Gutes tut“, sagt sie heute, wenn sie deutsche und russische Besucher an die Gräber führt. Im zugehörigen Informationsgebäude werden die politischen Verwicklungen und Widerstände auf russischer Seite nicht verschwiegen. Denn kurz nach Fertigstellung hatte der damalige Gouverneur weitere Zubettungen verboten. Der Friedhof sollte sogar wieder rückgebaut werden. Doch spätestens seit der Einweihung mit über 2000 Gästen und der feierlichen Übergabe unter anderem von Akten sowjetischer Kriegsgefangener aus Beständen der ehemaligen Wehrmachtsauskunftstelle an die Angehörigen in Twer haben sich viele Widerstände abgemildert. Auch durch die unaufhörliche Arbeit von Strojek und seinen Kollegen sind die Menschen inzwischen überzeugt, wie wichtig dieser Friedhof für die Versöhnung ist.

Keine leichte Aufgabe

Diese großen Sammelfriedhöfe in Osteuropa werden dringend gebraucht. Aufgrund der immer seltener werdenden Zeitzeugen intensiviert der Volksbund bis 2015 seine Suche nach den Kriegsgräbern. Im Laufe der Jahre hat der Umbettungsdienst dabei eine immer effektivere Struktur und zuverlässige Jahresplanungen entwickelt. Auch die Methoden der Suche wurden professionalisiert. Und obwohl es Anfang der 90er-Jahre noch sehr große Grablagen gab, sind die Zahlen bis heute stark angestiegen, da sich nun viel mehr Umbetter in immer weitere Gebiete Osteuropas vorarbeiten. Allein im vergangenen Jahr bettete der Volksbund so insgesamt über 46 000 Gebeine um, davon im Gebiet der Geschäftsstelle Ost etwa 40 000. Das Umbettungsgebiet ist wiederum in die beiden Umbettungsbereiche Ukraine und Russland/Belarus unterteilt, für die mehrere erfahrene Gruppenleiter so wie Uwe Lemke mit ihren Ortskräften zuständig sind. Dabei ist es schwierig, überhaupt jemand zu finden, der dem Job gewachsen ist. Denn die Aufgabe ist wirklich nicht leicht. Wer gräbt schon gerne bei bitterer Kälte im Matsch nach den Überresten von Weltkriegssoldaten?

Doch hier in Russland gibt es schon lange Menschen, die sich mit der Gräbersuche gut auskennen. Sie entstammen einer russischen Suchbewegung, den so genannten Poiskijeweki. Das Wort beschreibt den russischen Begriff der Sucher oder die Suchgruppe. Als Teil der patriotischen Erziehung wird Heranwachsenden dabei gezeigt, wie und wo man nach den Gräbern der ehemaligen Sowjetsoldaten suchen kann. Dass es diese Bewegung überhaupt gibt, liegt auch daran, dass die Sowjetarmee im Zweiten Weltkrieg kaum größere Friedhöfe mit Namensverzeichnissen anlegte. Neben dem Patriotismus locken die Jugendlichen die Abenteuerlust und die vage Aussicht auf den ganz großen Fund. Aus diesem Kreis stammen viele der Umbetter-Ortskräfte – aber eben auch der Grabräuber. Die Versuchung ist groß, hier etwas zu Geld zu machen.

Problem der Grabräuberei

Dies ist in Russland ein echtes Problem mit Tradition. Uwe Lemke benennt sogar die verschiedenen Epochen der Grabräuberei: „Anfang der Fünfziger hatte man die Gräber noch geöffnet, um beispielsweise die Stiefel der Soldaten weiter nutzen zu können. In den Sechzigern begann dann die gezielte Suche nach Goldzähnen und im Folgejahrzehnt nach den Erkennungsmarken im Brustbereich. Seit 1990 haben es die Grabräuber aufgrund der internationalen Nachfrage via Internet auf alles abgesehen, was sich irgendwie verkaufen lässt.“ Dabei tappen häufig auch öffentliche Vertreter in die Falle des Erkennungsmarkenhandels. „Wenn wir bei Veranstaltungen von Bürgermeistern oder Landräten einige Erkennungsmarken in einer Schatulle überreicht bekommen, herrscht oft große Verwunderung, dass wir uns nicht darüber freuen können. Denn für uns ist es wichtig, dass die Erkennungsmarken zwecks Identifizierung bei den Gebeinen bleiben. Wenn sie erstmal entfernt und weiterverkauft werden, bleibt das Schicksal dieses Soldaten für immer im Ungewissen. Deswegen können wir nur jeden dazu aufrufen, keine Erkennungsmarken zu kaufen“, sagt Wolfgang Strojek. Und dann fügt er noch hinzu, dass der beste Schutz gegen Grabräuberei die Umbettung durch den Volksbund sei.

Lenin und die 500 Deutschen

Davon ist auch der junge Landrat Juri Alexejewitsch Solowjow im etwas heruntergekommenen Gebäude der Kreisverwaltung von Duchowschtschina überzeugt. Auch der kleine Park mit der überdimensionierten Lenin-Figur vor seinem Fenster hat bessere Tage gesehen. Links und rechts von Lenin lagen über sechs Jahrzehnte etwa 500 deutsche Soldaten. Dann kamen Uwe Lemke und seine Leute. Einige Gräber waren da bereits seit Jahrzehnten überbaut. Die übrigen 348 Gebeine ruhen heute bereits auf dem Gelände der neuen Kriegsgräberstätte Duchowschtschina.

Doch außer einem einfachen Hochkreuz aus Holz ist dort noch nicht viel zu sehen. Wenn alles läuft, wie geplant, beginnen schon kommendes Frühjahr die Bauarbeiten. Die Einweihung könnte dann mit Vertretern des Wojenie Memorial, der Deutschen Dienststelle (WASt), der Deutschen Botschaft, des Umbettungsdienstes und vor allem zahlreichen Angehörigen bereits 2013 erfolgen. Bis dahin werden Jevgeny Demidow und seine Kollegen vom Volksbund noch viele Gespräche führen. Sie werden sich kümmern – um die Lebenden und die Toten.

Maurice Bonkat