Genau 50 Jahre ist es her, dass Charles de Gaulle und Konrad Adenauer sich die Hände reichten, um den Élysée-Vertrag zu verabschieden. Ergebnis dieses Vertrages war unter anderem die Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) am 5. Juli 1963. Das DFJW war von Beginn an eine Erfolgsgeschichte. Zahlreiche junge Menschen beider Länder lernen seitdem über das Jugendwerk die andere Kultur und Sprache kennen und schlossen Freundschaften.

Mitten in Paris, auf der Place de la République, fand nun am 6. Juli 2013 die «Grande Fête populär» statt, die vom DFJW anlässlich seines 50-jährigen Bestehens ausgerichtet wurde. Die Festivität war ein bunter Reigen aus vielen Veranstaltung, Symposien, Konzerten und Infoständen. Man fühlte sich ein wenig erinnert an das gallische Dorf aus den Asterix-Heften. Die Stimmung war fröhlich und geradezu beschwingt.

Mit dabei waren auch fünf Jugendliche vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., die gemeinsam mit der französischen Organisation Les Francas einen Stand betreuten. Dort sprachen sie mit den BesucherInnen über die Geschichte und die Aufgaben des Volksbundes. Auf besonders großes Interesse stieß dabei die Jugendarbeit, mit ihren Workcamps, den Jugendarbeitskreisen (JAK) und dem speziellen Angebot einer deutsch-französischen Jugendleiterausbildung.

Neben Informationen und kleinen Werbegeschenken erfreuten sich vor allem die mit dem Kooperationspartner Les Francas veranstalteten Aktionen am Stand großer Beliebtheit: So entstand ein Plakat mit deutschen und französischen Lieblingswörtern, an den man gut ablesen konnte, dass positive Emotionen das heutige Verhältnis maßgeblich bestimmen. Einer der häufigsten deutschen Ausdrücke am Ende des Tages war – durchaus auch in einigen Varianten: Ich liebe dich. Die Friedenstaubenflugmaschine des JAK Sachsen-Anhalt war ein echter Renner bei den jungen FestbesucherInnen, die sich eigene Papptauben basteln und gestalten konnten. Daneben verdeutlichte eine Weltkonfliktkarte von 2012, warum es dem Volksbund auch heute noch ein Anliegen ist, sich aktiv für den Frieden einzusetzen.

So trugen die Jugendlichen des Volksbundes zum Erfolg der Grande Fête bei, den man auch daran ermessen kann, dass die sonst so kategorisch gestellte Frage „Tu es français(e) ou allemand(e)?" irgendwann eigentlich völlig unerheblich wurde. Zumal die Antwort oft genug lautete: „eigentlich beides.“

Live-Musik auf der großen Bühne sorgte schon seit den Nachmittagsstunden für eine ausgelassene Festival-Stimmung auf dem Festgelände. Zudem gab es immer wieder Ansprachen. So zum Beispiel von den Bürgermeistern von Paris (Bertrand Delanoë) und Berlin (Klaus Wowereit), die beide die Wichtigkeit der Veranstaltung und der Freundschaft der Jugendlichen betonten und das DFJW ausdrücklich für dessen Arbeit lobten. Die Relevanz der Feier unterstrichen auch der Besuch einiger hochrangiger Personen aus Politik und Gesellschaft, wie der Beigeordnete Minister für europäische Angelegenheiten im französischen Außenministerium, Thierry Repentin.

Den krönenden Abschluss der 50-Jahre DFJW-Feier bereitete dann das Konzert von Digitalism, zwei DJs aus Berlin: Als diese ihren Remix eines Lieds der französischen Gruppe Daft Punk präsentierten, war die Stimmung bei den rund 15 000 Besuchern absolut auf dem Höhepunkt.

Viele neue Bekanntschaften und Freundschaften wurden geschlossen. Der Tag war eindeutig ein Gewinn für alle Beteiligten.