Vernichtungsort Malyj Trostenez
Eröffnung der Wanderausstellung
Nicht viele Menschen kennen Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, und die mit diesem Namen verbundene schreckliche Geschichte. Eine neu erarbeitete Ausstellung soll dies ändern.
Vor einigen Tagen gab es die Ausstellungseröffnung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst. Neben dem Botschafter der Republik Belarus S.E. Denis Sidorenko, Botschafter Dr. Felix Klein vom Auswärtigen Amt und weiteren Gästen, nahm für den Volksbund der amt. Präsident Wolfgang Schneiderhan an der Veranstaltung teil.
Die Ausstellung, die in identischer Form zeitgleich in Belarus und Deutschland gezeigt wird, geht auf die Initiative des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks (IBB) zurück. Maßgeblichen Anteil an ihrer Entstehung hatten das Belarussische Staatliche Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges, sowie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Historiker und Experten aus Belarus, Deutschland, Tschechien und Österreich haben entscheidend an dem Projekt mitgewirkt.
Malyj Trostenez war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte deutsche Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Ihre Opfer waren vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfer. Nach 1945 entstanden hier sowjetische Erinnerungszeichen. Eine große Gedenkanlage wurde 2015 feierlich eröffnet.
Die neue Ausstellung – ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt – würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird. Am 13. März wird die Ausstellung dann in Weißrussland eröffnet, Herr Schneiderhan wird für den Volksbund auch an diesem Termin teilnehmen.
Der Volksbund unterstützt finanziell die Errichtung eines Gedenkortes in Minsk sowie, in Deutschland, Österreich und Tschechien, auch die Präsentation der neuen Wanderausstellung. Damit trägt der Volksbund zur Wahrnehmung von verschiedenen Opfergruppen des Zweiten Weltkrieges bei und setzt sich für historische Verantwortung und den europäischen Dialog ein.