„Im Westen nichts Neues“ steht im Heeresbericht für den Tag, an dem sein Leben zu Ende ging: der Soldat Paul Bäumer, gespielt von Felix Kammerer. (© Netflix)
Vier Oscars für die Erinnerung
Volksbund verbindet Spendenaufruf mit Neuverfilmung von „Im Westen nichts Neues“
Vier Oscars für die Neuverfilmung des Antikriegsdramas „Im Westen nichts Neues“ – noch nie war der Erste Weltkrieg nachfolgenden Generationen so präsent wie zur Zeit. Der Volksbund hatte vier Tage vor der Preisverleihung einen Spendenaufruf verschickt. Die Resonanz ist beachtlich: eine sechstellige Summe schon nach kurzer Zeit – Geld, das wir dringend für unsere Arbeit brauchen.
Eindrücklich zeigt der Film die Schrecken des Krieges vor mehr als 100 Jahren und die Sinnlosigkeit des Sterbens damals wie heute. Präsident Wolfgang Schneiderhan sagte dazu in Kassel: „Diese Botschaft ist aktueller denn je. Sie geht auch von den Kriegsgräbern aus, die der Volksbund in 46 Ländern pflegt.“
Schon die Romanvorlage von Erich Maria Remarque beschreibt das Grauen des Ersten Weltkrieges. Der Film zeigt das Leid der Soldaten in drastischen Bildern. Der junge Soldat Paul Bäumer erlebt das „Schlachten“ an der Westfront, den Gaskrieg und letztendlich seine eigene Grausamkeit. Kurz vor dem Ende des Krieges stirbt er an einem Tag, an dem es so ruhig und still ist, dass der Kommandierende im Heeresbericht für eben jenen Tag notiert: „Im Westen nichts Neues“. Der Tod ist zum Alltag geworden. Die Toten sind nur Zahlen.
Regisseur warnt vor Nationalismus
In Zeiten, in denen ein Krieg in Europa seit mehr als einem Jahr mit aller Härte geführt wird, in denen Soldaten, Zivilisten, alte Menschen und Kinder sterben müssen, hat die Auszeichnung eines Antikriegsfilmes mehr als nur symbolische Bedeutung. Filmdirektor Edward Berger betonte, er habe vor der Rückkehr von Nationalismus und Populismus warnen wollen. Umso deutlicher ist seine Botschaft: Der Krieg ist monströs, er macht viele Menschen zu Ungeheuern und alle zu Opfern.
Der Volksbund wurde nach dem Ersten Weltkrieg, im Dezember 1919, gegründet. Entstanden als bürgerliche Bewegung aus allen Schichten der Gesellschaft, übernahm er die Aufgabe, die Toten zu suchen, Gräber anzulegen und zu pflegen, die Familien zu informieren und zu begleiten. Diese Aufgabe erfüllt er noch heute – aber er hat daraus den Auftrag abgeleitet, sich für den Frieden zu engagieren und die Friedensbotschaft in die Welt zu tragen.
„Gräbersuche online“
Die „Gräbersuche online“ umfasst die Daten von knapp fünf Millionen Kriegstoten und Vermissten – für alle, die nach Spuren ihrer Angehörigen suchen: graebersuche-online.de.
Hier können Sie die Arbeit des Volksbundes unterstützen: volksbund.de/spenden.