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Volksbund pflegt Gräber aller Kriegstoten mit gleicher Sorgfalt

Herkunft der Opfer spielt keine Rolle auf den Kriegsgräberstätten

Nach Medienberichten, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge differenziere auf Hamburger Friedhöfen zwischen Gräbern gefallener Russen und Ukrainer, betonte Generalsekretär Dirk Backen: „Der Volksbund pflegt alle Kriegsgräber mit der gleichen Sorgfalt – unabhängig von der Herkunft der Toten.“
 

Die Mitteilung einer Nachrichtenagentur – „Sowjetische Kriegsgräber: Volksbund will differenzieren“ – konnte zuvor den Anschein erwecken, der Landesverband Hamburg des Volksbundes wolle künftig bei der Grabpflege unterscheiden. „Das kann falsch interpretiert werden“, erklärte Generalsekretär Backen für den gesamten Volksbund einschließlich seiner Landesverbände.

„Die Pflege der Gräber der rund 2,8 Millionen Kriegstoten auf mehr als 830 Friedhöfen in 46 Ländern ist unser Auftrag, den wir mit all unserer Kraft ohne Unterschied erfüllen.“ Neben der Grabpflege arbeite der Volksbund an der Schicksalsklärung, um Angehörigen Gewissheit und einen Platz zur Trauer zu geben.

Der Volksbund recherchiert Biographien, um möglichst vielen Toten ihre Identität wiederzugeben. „Das“, so Generalsekretär Dirk Backen, „ist ein grundlegender Aspekt unserer Recherche- und Bildungsarbeit. Hinter jedem Grab steht ein Mensch mit seinem meist zu kurzen Leben, das häufig durch Gewalt im Krieg endete.“
 

Toten ihre Identität zurückgeben

Ein entsprechendes Projekt wird auch auf der sowjetischen Kriegsgräberstätte in Hamburg-Bergedorf realisiert. Aktuell werden die Lebensgeschichten der dort bestatteten Kriegstoten aufgearbeitet, um möglichst vielen nach sorgfältiger Recherche ihre Identität wiederzugeben.

Dazu gehören auch Informationen zur Herkunft der Toten, zu ihrem Heimatland. Allerdings gilt auch auf diesem Friedhof unabhängig von Abstammung und Land: Der Volksbund pflegt alle ihm anvertrauten Gräber mit der gleichen Sorgfalt.
 

Kranz für alle sowjetischen Kriegstoten

Am vergangenen Wochenende hatten der Präsident des Volksbundes, General a.D. Wolfgang Schneiderhan, und Generalsekretär Dirk Backen einen Kranz auf der Sowjetischen Kriegsgräberstätte in Berlin-Pankow niedergelegt. Bei diesem stillen Gedenken gedachten beide aller Gefallenen der Roten Armee, die beim Kampf um Berlin 1945 ums Leben gekommen waren.

Anlässlich des Volkstrauertages hatte Schneiderhan bei der Zentralen Gedenkstunde im Bundestag gesagt: „Auch heute weinen russische Mütter um ihre gefallenen Söhne. Werden deren Gräber in der Ukraine auch einmal Orte der Begegnung und Stätten der Versöhnung sein? Es wird ein langer, ein sehr langer Weg zu gehen sein.“