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Volksbund setzt Arbeit für den Frieden fort

Reaktion auf russischen Angriff: Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen ausbauen

Angesichts der Eskalation des Krieges in der Ukraine und der drastischen Verschärfung der Zensur in Russland muss auch der Volksbund auf die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa reagieren. In der Ukraine ruhen aus verständlichen Gründen die klassischen Kernaufgaben, nämlich die Pflege der Kriegsgräberstätten wie auch die Suche nach Toten des Zweiten Weltkrieges.
 

In der Russischen Föderation und in der Republik Belarus ist die technische Betreuung der Anlagen noch möglich, wichtige Projekte der Friedens- und Jugendarbeit sowie der Gedenkkultur können hingegen aktuell nicht umgesetzt werden.
 

Versöhnungsarbeit sichtbar verändern

In der Überzeugung, dass die Mehrheit der Menschen in der Russischen Föderation diesen Krieg ebenfalls ablehnt, wird der Volksbund seine deutsch-russische Versöhnungsarbeit nicht beenden, aber: Sie wird sich bis auf weiteres sichtbar verändern müssen.

Die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden der Russischen Föderation wird der Volksbund weitestgehend ruhen lassen müssen. Nur dort, wo es für den Erhalt der seit den 1990-er Jahren vielerorts gebauten Kriegsgräberstätten zwingend notwendig ist, sind Kontakte noch begründet. Das ist der Volksbund auch den Angehörigen und Nachkommen der Kriegstoten schuldig.
 

Partner auch im Exil

In der vom Kriegsgrab abgeleiteten Gedenk- und Erinnerungsarbeit aber wird der Volksbund in Russland und auch in Deutschland verstärkt die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen – auch solchen im Exil – suchen.

Die Friedens- und Jugendarbeit ist unter den aktuellen Bedingungen leider weder in der Ukraine, noch in Russland und Belarus möglich. Workcamps mussten abgesagt werden, Jugendliche, die am vom Auswärtigen Amt gesponserten „PEACE LINE“-Projekt teilnehmen, werden nicht – wie ursprünglich geplant – von St. Petersburg aus starten können.
 

Vermittler sein nach Kriegsende

Vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine bietet der Volksbund an, im Rahmen seiner Möglichkeiten zur Versöhnung und Vermittlung beider Nationen beizutragen, sobald dieser Krieg beendet ist – was hoffentlich schnell geschehen möge.

Auch fordert der Volksbund dazu auf, die russischen Menschen nicht pauschal für die Taten ihrer Regierung verantwortlich zu machen. Vielmehr gilt es, nach dem Krieg den vielen in Russland lebenden friedliebenden Menschen weiterhin die Hand zu reichen.

Sollte zusätzlich die russische Regierung auf den international anerkannten und rechtschaffenen Weg des Friedens zurückkehren –  so wie Deutschland nach 1945 –, dann kann die Versöhnung über den Gräbern auf allen Ebenen wieder nachhaltig und dauerhaft sein.
 

Der Volksbund ...

... arbeitet seit fast 30 Jahren in der Russischen Föderation und in der Ukraine. In ganz Osteuropa wurden in diesen Jahren mehr als 950.000 Kriegstote geborgen und würdig beigesetzt. Die Russische Föderation ist das größte Arbeitsgebiet des Volksbundes. Auf 216 Kriegsgräberstätten sind 525.000 Tote bestattet.
 

Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit