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Volksbund trauert um Wolfgang Wieland

Vize-Präsident stirbt mit 75 Jahren in Berlin

Der Volksbund trauert um Wolfgang Wieland. Der 75-jährige Vize-Präsident des Volksbundes und frühere Justizsenator Berlins starb am Dienstag in einem Hospiz in der Hauptstadt. Präsident Wolfgang Schneiderhan sprach in einer ersten Reaktion von einem „sehr schmerzhaften Verlust“. Der Familie Wolfgang Wielands, der eine Frau und zwei Töchter hinterlässt, sprach er sein tief empfundenes Mitgefühl aus.
 

Wolfgang Wieland, der immer wieder wichtige Impulse für die Jugend-, Bildungs- und Gedenkarbeit des Volksbundes gegeben und den Redaktionsausschuss der Zeitschrift FRIEDEN geleitet hat, war für seine ebenso humorvolle wie zupackende Art bekannt.
 

„Immer zu Ende gedacht”

„Wolfgang Wieland liebte den Schachtelsatz und redete als Jurist trotzdem nie um den heißen Brei herum. Er brachte die Dinge klar auf den Punkt, immer zu Ende gedacht und immer von den Werten der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geleitet“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.

Wieland war gebürtiger Berliner, studierte Jura an der Freien Universität und in Frankfurt/Main. Schon früh engagierte er sich politisch, gehörte 1978 zu den Mitbegründern der Alternativen Liste, dem Vorgänger der heutigen Grünen. Für Bündnis 90/Die Grünen war er von 2005 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2001 bis 2002 Bürgermeister und Senator für Justiz des Landes Berlin.
 

Einstimmig als „Vize” bestätigt

Wolfgang Wieland war seit dem 28. April 2017 stellvertretender Präsident des Volksbundes. Zuletzt hatte ihn der Bundesvertretertag am 22. Oktober 2021 in Kassel einstimmig in seinem Amt bestätigt.

2021, während der Corona-Epidemie, schrieb er – schon an Krebs erkrankt – : „In dieser Woche wurde mir die Würde eines Stadtältesten verliehen. Ich bin alt und seit dem Sommer vulnerabel. Das passt also. Ich habe mich gefreut und werde den Spott außerhalb der Stadtmauern, Stadtältester ausgerechnet Berlins zu sein, ertragen. Aber eine bei dieser Würdigung wohl vorausgesetzte Weisheit und Besonnenheit, die ist weg.“
 

Rat- und Impulsgeber

„Ironisch, fein in der Formulierung und doch stets um Ausgleich bemüht – so haben wir Wolfgang Wieland erlebt und geschätzt”, sagt Wolfgang Schneiderhan. „Mit ihm verliert der Volksbund einen Rat- und Impulsgeber, einen staatsmännischen Lenker und einen augenzwinkernden Mentor. Wir trauern um Wolfgang Wieland, einen väterlichen Freund.“
 

„Wie ich alt, aber leider auch immer zorniger wurde“ ist der Untertitel eines Textes, den Wolfgang Wieland  als Gastautor im „Tagesspiegel” veröffentlichte, als ihm die Stadtältestenwürde verliehen wurde: „Kommen Sie gut durch die vierte Welle”!
 

Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit