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„Walk of Peace“: internationales Wanderprojekt Ende Mai in Slowenien

Auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges – eine Begegnung für Volksbund-Mitglieder, Ehrenamtliche und Partner aus dem Ausland

Der „Weg des Friedens“ beginnt in den Julischen Alpen und führt entlang der Isonzo-Schlachtfelder bis nach Triest. Kavernen und Schützengräben haben sich tief in die malerische Landschaft des Soča-Tals eingegraben – der Erste Weltkrieg ist Thema beim „Walk of Peace”. Zu diesem Projekt lädt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. alle diejenigen ein, die dem Workcamp-Alter entwachsen sind.
 

Auch Kapellen und Kriegsgräberstätten erinnern an die Gefechte zwischen den Truppen Italiens und Österreich-Ungarns – und an den Tod vieler junger Männer in einem erbitterten Stellungskrieg. Heute verbindet der „Weg des Friedens” diese Schauplätze und bietet die einzigartige Gelegenheit, wandernd in die Geschichte einzutauchen, an die Opfer zu erinnern und über die Bedeutung des Vergangenen für die Gegenwart nachzudenken.
 

Von den Bergen bis ans Meer

Austausch über damals und heute ist das Ziel der einwöchigen internationalen Begegnung vom 25. Mai bis 2. Juni 2024, die der Volksbund in Kooperation mit der slowenischen Stiftung „Weg des Friedens“ („Fundacija Poti miru v Posočju”) anbietet. Volksbund-Mitglieder, ehemalige Workcamp-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer, Ehrenamtliche und Interessierte aus dem In- und Ausland zwischen 27 und 55 Jahren sind dazu eingeladen. Das Projekt führt von den Bergen bis ans Meer: Die Gruppe startet in Kobarid. Triest in Italien ist das Ziel.

Ulrich Creydt und Dominic Lagoski leiten das Projekt. Beide sind seit langem Volksbund-Mitglieder, waren erst Workcamp-Teilnehmer und dann ehrenamtliche Teamer bei Jugendbegegnungen. Angebote, die daran anschließen und sich an mehrere Generationen wenden, sind Ulrich Creydt eine Herzensangelegenheit. Denn: „Mit dem Herauswachsen aus dem Workcamp-Alter hören die Verbindung zum Volksbund und das Interesse an Geschichte und Friedensbildung nicht auf.”
 

Lücke geschlossen

Aus Sicht von Dominic Lagoski schließt das Angebot die Lücke zwischen den Jugendbegegnungen und den Freiwilligen-Workcamps für Engagierte zwischen 30 und über 80. Er leitet im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern den Jugendarbeitskreis. Außerdem organisiert er die Treffen des Bundesjugendarbeitskreises zu Pfingsten und im Herbst.

2023 betreuten Ulrich und Dominic eine internationale Volksbund-Jugendbegegnung in Ljubljana. Zum Programm gehörte auch ein Ausflug ins Soča-Tal. Dabei erkannten sie schnell das Potenzial für ein Nachfolgeprojekt zum „Weg des Friedens“. „Die Vielseitigkeit der Orte – von Kriegsgräberstätten über Museen und Originalschauplätze bis hin zu Privatsammlungen – machen eine multiperspektivische Auseinandersetzung möglich“, so Dominic Lagoski.
 

Bilateral und europäisch

Überzeugt hat beide auch der länderübergreifende Vermittlungsansatz der Stiftung „Weg des Friedens“: Aus der Geschichte leitet sie einen Auftrag sowohl für die italienisch-slowenische als auch für die europäische Zusammenarbeit ab. Die Stiftung bündelt das Wissen um die Wege und Erinnerungsstätten und steht Wanderern mit Rat und Tat zur Seite.

Wichtig bei der Gestaltung des Programms war Dominic und Ulrich ein Dreiklang: Auseinandersetzung mit Kriegsgräberstätten, historisch-politische Bildung und internationaler Austausch. Die Besonderheit dieses Projekts ist der ausgedehnte Wanderteil, der von der wunderschönen Landschaft des Soča-Tals und der Expertise der Partnerorganisation profitiert.
 

Zwischen Kobarid und Tolmin

Zum Auftakt geht es in das preisgekrönte „Kobarid-Museum”, das umfassend in die Ereignisse um die Isonzo-Schlachten von 1915 bis 1917 einführt. An zwei Tagen ist die Gruppe dann zwischen Kobarid und Tolmin auf dem „Weg des Friedens” unterwegs, bevor es weitergeht Richtung Triest. „Die Wanderung entlang historischer Wegmarken gibt uns einen besonderen Einblick in das, was im Ersten Weltkrieg dort passierte“, verspricht Ulrich Creydt. Ein Guide begleitet die Gruppe und gibt Erläuterungen.

Etappe mit Meerblick

Auf dem Weg nach Triest soll es eine Wanderetappe mit Meerblick geben, vielleicht auch Zeit, um die Füße in die Adria zu halten. Rundherum gibt es viel Gelegenheit, mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ins Gespräch zu kommen – nicht zuletzt über nationale Unterschiede im Gedenken an den Ersten Weltkrieg und über die unterschiedlichen Perspektiven auf die Geschichte. Der europäische Einigungsprozess und die Relevanz des interkulturellen Austauschs sollen auch Themen sein. „Es ist ein Angebot für alle, die sich für Friedensarbeit einsetzen“, sagt Dominic Lagoski.
 

Anmeldung bis 15. März möglich

Hier geht es zur Ausschreibung mit Anmeldung: Walk of Peace - Camp für Alumni und Multiplikatoren. Die Frist endet am 15. März 2024. Trittsicherheit und Kondition für mehrstündiges alpines Wandern mit Rucksack sind Voraussetzungen. An- und Abreise erfolgt individuell (eventuell mit Fahrgemeinschaften). Fragen beantwortet Bildungsreferentin Angelika Müller (Kontakt).

Alle Infos zum „Weg des Friedens” in Slowenien gibt es hier.

Text: Angelika Müller, Ulrich Creydt, Dominic Lagoski
 

Helfen Sie uns!

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht und birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber pflegt – auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern. Daraus leitet er einen Bildungsauftrag ab. Das Motto: Gemeinsam für den Frieden.

Angebote wie der „Walk of Peace” sind nur mit Ihrer Hilfe möglich, denn der Volksbund finanziert seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

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