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„Wiki Loves Monuments”: Foto von Kriegsgräbern gewinnt Sonderpreis

Jan Czeczotka fotografiert Gräberfeld auf dem Waldfriedhof München

Bei „Wiki Loves Monuments”, einem der größten Fotowettbewerbe der Welt, ist ein Foto von Kriegsgräbern mit dem Sonderpreis ausgezeichnet worden. Das Bild von Jan Czeczotka entstand auf der Anlage, die zum Waldfriedhof München gehört. Mehr als 3.500 Tote sind dort bestattet.
 

Deutsche Soldaten und 343 ausländische Gefallene aus 18 Nationen sind auf dieser Anlage am Stadtrand von München begraben. Sie entstand Anfang der 1960er Jahre. Das Foto ist eines von Tausenden, die Hobby-Fotografen weltweit hochgeladen und in Wikimedia-Projekte eingebunden haben.
 

Bau- und Kulturdenkmäler

„Wiki Loves Monuments” ist ein Wettbewerb rund um Bau- und Kulturdenkmäler. Er wird von Ehrenamtlichen der Wikipedia und des freien Medienarchivs Wikimedia Commons organisiert. Premiere war 2010 in den Niederlanden. „Bereits 2012 trugen Freiwillige aus 35 Ländern weltweit Hunderttausende Fotos bei und bereicherten damit den Online-Wissensschatz der Wikipedia”, erklären die Veranstalter.

Einen Monat lang – im September – können sich Fotobegeisterte beteiligen und ihre Bilder hochladen. Friedhöfe waren in diesem Jahr Thema des Sonderpreises.
 

Vom Säugling bis zum Deserteur

Die Anlage am Waldfriedhof München ist eine von neun Kriegsgräberstätten in Deutschland, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge pflegt. Seine Hauptaufgabe ist es, im Ausland nach Kriegstoten zu suchen, sie dort auf Soldatenfriedhöfe umzubetten und ihre Gräber zu pflegen. Das tut er im Auftrag der Bundesregierung, mitfinanziert vom Auswärtigen Amt.

Das Foto zeigt die Grabstätten unter anderem von Soldaten beider Weltkriege (vom Schützen bis zum General), von exekutierten Widerstandskämpfern und Deserteuren, sowjetischen und anderen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen, aber auch von Angehörigen der Wachmannschaften des Konzentrationslagers Dachau, die bei Kriegsende getötet worden waren. Begraben sind hier auch Frauen und Kinder – darunter ein sechs Monate alter Säugling –, die Opfer des Bombenkrieges geworden sind.

Gut zu sehen ist auf dem Bild die architektonische Besonderheit der Anlage: die Gedenkhalle in Form eines weißen, hochaufragenden Dreiecks aus Beton.
 

Internationale Jugendbegegnung

Auf der Kriegsgräberstätte Waldfriedhof München kommen Jahr für Jahr in den ersten beiden Augustwochen junge Menschen aus zwölf Nationen zusammen, um die Gräber nachzubeschriften. Das ist fester Bestandteil des Programms für diese internationale Jugendbegegnung.

Eine Reportage dazu finden Sie in der Volksbund-Mitgliederzeitschrift (Ausgabe 2-2022, Seite 18/19) unter dem Titel „Ein großer Moment für den Frieden”.