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Volksbund ist Mitglied der Liberation Route: grenzenloses Gedenken

Aufnahme in Aachen in europäischen Zusammenschluss mit fast 200 Partnern

Beim Kongress der Liberation Route Europe (LRE) in Aachen hat Geschäftsführer Rémi Praud den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. als 194. Mitglied begrüßt. Im historischen Rathaussaal nahm Generalsekretär Dirk Backen die Aufnahmeurkunde entgegen. Die LRE-Foundation ist in 14 Ländern tätig und unterstützt den Volksbund künftig bei der Vermittlung von historischem Wissen sowie bei der Jugend- und Bildungsarbeit.
 

Der Krönungssaal des Aachener Rathauses atmet Geschichte pur. Im zweischiffigen Saal sind die Reichskrone sowie der goldene Säbel von Karl dem Großen als Kopien ausgestellt. Hier wird alljährlich der renommierte Karlspreis verliehen.
 

Von Frankreich bis Finnland

In dieser Woche begrüßte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen die mehr als 100 Gäste des LRE-Kongresses, die aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Polen und Deutschland, aber auch aus Finnland nach Aachen gekommen waren.

Die Historiker, Wissenschaftler, Museumsdirektoren und andere Vertreterinnen und Vertreter der Erinnerungskultur beschäftigten sich unter anderem mit neuen Vermittlungsformen, die vor allem jungen Menschen die Geschichte der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus näher bringen sollen.
 

Routen der Geschichte

Dazu hat die Organisation in den vergangenen Jahren zahlreiche „Routen der Befreiung“ angelegt, auf denen Jugendliche und Erwachsene sich – wandernd oder mit dem Fahrrad – auf die Spuren der Geschichte des Zweiten Weltkrieges machen. Einige dieser Routen berühren Orte, an denen der Volksbund Vermittlungsarbeit für Frieden und Versöhnung leistet.

Beispiele sind die große Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn, wo eine neugestaltete Ausstellung über den Verlauf des Krieges in den Niederlanden informiert. Auf dem Soldatenfriedhof im belgischen Lommel werden Jugendliche in der dortigen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte in Workcamps und Seminaren historisch geschult. Dank der Kooperation mit der Liberation Route kann der Volksbund diese Angebote künftig noch zielgerichteter und öffentlichkeitswirksamer präsentieren.

Von der Landung bis zur Kapitulation

In den vergangenen Jahren sind – zuletzt auch in Osteuropa – weitere neue Routen der Erinnerung entstanden. Aktuell ist eine „Route of Resistance“ in Planung, auf der multiperspektivisch das Vorrücken der Alliierten in der Zeit nach der Landung auf Sizilien im Juli 1943 bis zur deutschen Kapitulation im Mai 1945 geschildert wird.

Der Volksbund ergänzt diese Erinnerungsarbeit mit seinem „PEACE LINE“-Projekt, bei dem Jugendliche aus ganz Europa auf den Spuren der Geschichte zu besonderen Orten quer über den Kontinent reisen.
 

Friedensarbeit steht am Anfang

Ein zentraler Programmpunkt der LRE-Tagung in Aachen war die Podiumsdiskussion zum Thema Gedenkkultur. Für den Volksbund warnte Generalsekretär Dirk Backen vor der Gefahr einer „Historisierung des Zweiten Weltkrieges“. Mit dem Sterben der Erlebnisgeneration bestehe die Gefahr, dass der Schrecken der Weltkriege künftig nicht mehr greifbar sei. Der Volksbund habe schon 1953 – nur wenige Jahre nach Kriegsende – entdeckt, wie wirksam Friedhöfe Geschichten erzählen und zur Versöhnung beitragen können.

Der Rat des Generalsekretärs an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 14 europäischen Ländern: „Erziehung beginnt mit Friedensarbeit, der Volksbund erreicht bis zu 30.000 Jugendliche pro Jahr.“

Unterricht an Kriegsgräbern

Das Ziel, zu dem auch die  Mitgliedschaft in der LRE beitragen soll, sei der Aufbau eines europäischen Netzwerkes, so Dirk Backen. Dazu könne auch lokale Bildungsarbeit in Schulen beitragen. „Der nächste Soldatenfriedhof ist um die Ecke: Wir haben mehr als 12.000 Kriegsgräberstätten in Deutschland, auf denen Vermittlungsarbeit möglich ist“, sagte der Generalsekretär.

Der nächste LRE-Kongress wird 2025 in Krakau (polnisch: Kraków) stattfinden.

Mehr zu den Angeboten der Liberation Route: www.liberationroute.com/de

2023 blickte der Volksbund zurück auf 70 Jahre Jugendarbeit (s. dazu Mitgliederzeitschrift FRIEDEN 1-2023). Die wichtigste Säule: Workcamps und internationale Jugendbegegnungen – die Anmeldungen zu den Angeboten 2024 laufen.
 

Unterstützen Sie die Arbeit!

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung im Ausland Kriegstote sucht und birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber pflegt. Daraus leitet er einen Bildungsauftrag ab – die Mitgliedschaft in der Liberation Route Europe ist ab sofort ein wichtiger Baustein. Seine Arbeit finanziert der Volksbund überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Danke, dass Sie uns unterstützen!

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Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit