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Neue Freunde an alten Gräbern

Bundeswehr arbeitet auf Spicherer Höhen

Das war kein leichter Einsatz für Stabsfeldwebel Silvio Dölling und seine Männer von der Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg/Sachsen. Es ging darum, die Kriegsgräberstätten des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 sowie des Zweiten Weltkrieges in dem direkt an der Grenze liegenden französischen Ort Spicheren wieder instand zu setzen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass der Volksbund dafür zuständig ist. Doch auch dies gehört zu seinem umfangreichen Aufgabengebiet. Großartige Unterstützung bekommt der Volksbund dabei immer wieder von den fleißigen Helfern in Uniform. Ein Arbeitsbericht.

Auf den Spicherer Höhen gingen die zehn Männer aus der Frankenberger Wettiner-Kaserne in Sachsen vom 28. Mai bis zum 8. Juni ans umfangreiche Werk. So galt es zunächst die Rasenflächen zu mähen und zu trimmen sowie die Bäume zurückzuschneiden. Auch die metallenen Kreuze bedurften ebenso einer ordentlichen Grundreinigung wie die Denkmäler des deutsch-französischen Krieges, an denen  zusätzlich auch kleine Farbausbesserungen vorgenommen wurden. Dazu standen noch die Grundreinigung der Wege und noch vieles mehr auf dem umfangreichen Arbeitsprogramm. Und hier das Ergebnis:

Dabei kamen die fleißigen Helfer der Bundeswehr mächtig ins Schwitzen und leisteten ganze Arbeit. Das konnten auch die französischen Gäste um Bürgermeister Jean-Charles Giovanelli bei der abschließenden Gedenkveranstaltung bestätigen, die ebenfalls von den Soldaten aus Frankenberg organisiert und würdevoll umgesetzt wurde.

Freundlicher Empfang

Natürlich gab es auch Probleme. So gab zum Beispiel der Hochdruckreiniger schon nach einer Stunde Arbeit seinen Geist auf. Doch davon ließen sich die Kameraden nicht abhalten. Zudem gab es unbürokratische Hilfe vom Leiter des städtischen Bauhofes, der für die Soldaten eine große und vor allem unbürokratische Hilfe war. Auch der Kontakt zur örtlichen Bevölkerung war sehr erfreulich und bisweilen sogar herzlich. Der freundliche Empfang und Umgang miteinander hatte die Soldaten zusätzlich motiviert.

Ohnehin hat sich seit dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 sowie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, also der so genannten „Erbfeindschaft“ viel Gutes getan im deutsch-französischen Verhältnis. Die Entwicklung ist absolut positiv. Es entspricht der heutigen Lebensrealität, wenn man an Beispielen wie dem Arbeitseinsatz der Panzergrenadierbrigade 37 in Spicheren heute von einer echten Freundschaft zwischen den Menschen dieser beiden Staaten spricht. Außer vielleicht beim Fußball – aber da hatte der alte Weltmeister Deutschland dem neuen Weltmeister Frankreich ja bereits frühzeitig den Platz geräumt.

Gemeinsamer Abend

Dem Gedanken der Völkerfreundschaft fühlte sich auch Bürgermeister Giovanelli verpflichtet und lud die Kameraden kurzerhand zu einem gemeinsamen Abend ein, der allen in guter Erinnerung geblieben ist. Gleiches galt für die gesamte Arbeit der ehrenamtlichen Helfer.

Die Männer in Uniform unterstützen den Volksbund bei der Erfüllung seiner hohen Pflegestandards sehr. Zudem sind solche Begegnungen wie in Spicheren ein kleiner aber wichtiger Baustein im Hause eines friedlichen Europas. Auch dazu haben die Frankenberger Freiwilligen viel beigetragen. Der Volksbund bedankt sich ganz herzlich bei allen Beteiligten für die gute Arbeit!

Maurice Bonkat