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Weltfriedenstag: Gemeinsam erinnern, Frieden bewahren

Vor 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg

„Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen.“ Mit einer doppelten Lüge begann vor 80 Jahren der deutsche Überfall auf Polen. In Wirklichkeit hatte der Angriff am 1. September bereits um 4.45 Uhr angefangen. Die zweite Lüge steckte in Hitlers Rede vor dem gleichgeschalteten Reichstag, bei dem Angriff auf Polen habe es sich um Notwehr gehandelt. Mit den Schüssen auf ein polnisches Munitionsdepot auf der Westerplatte bei Danzig begann der Zweite Weltkrieg, knapp 60 Millionen Menschen verloren während des sechs Jahre dauernden Krieges ihr Leben. Daran erinnert an diesem Sonntag der Weltfriedenstag, der in der Bundesrepublik Deutschland auch Antikriegstag genannt wird.

In der DDR wurde der „Tag des Friedens“ oder Weltfriedenstag seit Anfang der 50er Jahre begangen, in der Öffentlichkeit forderte man bei Kundgebungen zum Eintreten für den Weltfrieden auf. Erst 1957 entstand im Westen – auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes – unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ ein vergleichbarer Gedenktag.

Unter der Überschrift „Gemeinsam erinnern, Frieden bewahren“ ruft der Volksbund dazu auf, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie kostbar und gleichzeitig wie fragil der Frieden ist. „Kriege brechen nicht einfach aus, sie werden gemacht“, sagte Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Volksbundes in Kassel. Kriege würden vorbereitet durch „die Herabwürdigung anderer und durch die Überhöhung des Eigenen – sei es der eigenen Nation oder der eigenen politischen Einstellung oder der eigenen Religion oder der eigenen Hautfarbe“, so Schneiderhan.

Die Folgen der Kämpfe in Polen, ausgelöst durch das Feuer des Linienschiffes „Schleswig-Holstein“ auf die polnischen Befestigungen und das parallel stattfindenden Angriffs deutscher Bomber auf die polnische Stadt Wielun, die hunderten schlafenden Einwohnern den Tod brachten, haben das deutsch-polnische Verhältnis für viele Jahrzehnte schwer belastet. Der polnische Widerstandskämpfer und spätere Außenminister Wladyslaw appellierte in seiner Gedenkrede anlässlich des Volkstrauertages 1992 in Berlin:„Es kann also keine Toleranz für Intoleranz geben und keine Gleichgültigkeit angesichts des Bösen – wenn wir auf würdige Weise den ewigen Frieden den Opfern der Kriege und der Gewaltwünschen und wenn wir selbst unsere Kinder und Enkelkinder im Frieden auf dieser Erde wollen leben sehen.“

Der Volksbund wird am diesjährigen Volkstrauertag vor diesem Hintergrund besonders den Wert der deutsch-polnischen Verbindungen betonen.

Mehr finden Sie unter:

www.volksbund.de/weltfriedenstag

Harald John