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Aus dem Corona-Alltag ins Jahr 1789

Gewinner-Beiträge des dritten deutsch-französischen Comic-Wettbewerbs

„Aus Angst vor dem Virus, aber auch aufgrund der Kontaktverbote und Ausgangssperren, blieben die meisten Menschen zu Hause. Die Straßen waren wie leergefegt, die Häuser gefüllt. Somit entstanden in Großstädten ungewohnte Anblicke.“ So beginnt eine Zeitreise ins Jahr 1789, erzählt im Comic „Demokratie trotz Corona“ von Anne Pineker aus Lauda-Königshofen in Baden-Württemberg. Der Beitrag schaffte es auf den ersten Platz beim dritten deutsch-französischen Comic-Wettbewerb.

Er erzählt die Geschichte von zwei Schülerinnen und einem Schüler aus Bayern, die sich Ende April 2020 während der Kontaktbeschränkungen mithilfe einer App namens „Zeitfenster“ auf ihre Abschlussprüfungen im Fach Geschichte vorbereiten. Plötzlich befinden sich die drei in einem Strudel und tauchen zu ihrer großen Überraschung im Jahr 1789 wieder auf. Dort treffen sie Camille, die den Gästen aus der Zukunft die Ursachen der Französischen Revolution erklärt. Die Reise zu den Anfängen der modernen Demokratie vermittelt ein direktes Bild, wie es kein Lehrbuch oder Webportal hätte leisten können.

Thema: „Setz dich ein – Demokratie lebt durch uns!“
Bereits zum dritten Mal hatten 2019/2020 der Volksbund und seine französische Partnerorganisation – das Nationale Amt der Kriegsveteranen und Kriegsopfer (ONACVG) – den deutsch-französischen Comic-Wettbewerb ausgeschrieben. Das Motto der deutschen Ausschreibung lautete: „Setz dich ein – Demokratie lebt durch uns!“ Über 45 kreative Wettbewerbsbeiträge gingen in Berlin ein und begeisterten die Jury. Es bot sich eine beeindruckende Vielfalt der Themen und Formen.

Keine leichte Aufgabe also, aus der Vielfalt der Einsendungen je drei Gewinner für die Einzel- und die Gruppen-Kategorie zu küren. Neben der Umsetzung des Themas und Originalität der Geschichte spielte auch die Qualität der Zeichnungen und die überzeugende Darstellung von Dialogen und Emotionen eine Rolle.

Ein Schmetterling im gläsernen Käfig
Den ersten Platz als Gruppenbeitrag gewannen die fünf Mainzer Schülerinnen Alexandra Beyer Zuniga, Leonie Chatzigeorgiou, Lotta Deibert, Luise Schrupp und Elisa Schwab. Ihr Comic „The butterfly in the cage of glass” (deutsch: Der Schmetterling im gläsernen Käfig) erzählt die Geschichte einer tragischen Flucht zweier Jugendlicher aus dem kommunistischen Nordkorea ins das demokratische Südkorea: „Du bist dem Käfig entkommen. Deine Flügel können sich entfalten. Nun flieg.“ In der nordkoreanischen Stadt Kaesong wird eine junge Frau ermordet. Auch wenn die Behörden von einem Unfall sprechen, wissen die beiden, dass es Mord war. Sie entschließen sich zur Flucht in den demokratischen Süden  ein lebensgefährliches Unterfangen.

Zum zweiten Platz der Einzelkategorie gratuliert der Volksbund Muaz Mohamed-Osman aus Mannheim mit seinem bewegenden Comic „Warum Demokratie?“. Den dritten Platz belegte Joschka Wißuwa aus Mönchengladbach mit einem düsteren deutsch-französischen Zukunftsszenario.

Nachgezeichnet: Die Geschichte der Demokratie
In der Gruppen-Kategorie überzeugten auf Platz zwei die beiden Schülerinnen Anna Banzer und Laura Stadie aus Lauda-Königshofen mit ihrem Comic „Zwischen den Zeilen der Vergangenheit oder wie Luna die schwerwiegende Leichtigkeit der Ignoranz überwand“.

Den dritten Platz gewannen sieben Schülerinnen und Schüler der gleichen Schule mit dem Beitrag „Die Geschichte der Demokratie“. Henrik Appel, Vincent Banzer, Sarah Behringer, Kira Kneis, Sina Spitznagel, Hendrik Throm und Luisa Weber sowie allen Gewinnerinnen und Gewinnern des dritten deutsch-französischen Comic-Wettbewerbs gratuliert der Volksbund und dankt herzlich für ihre Teilnahme.

Die sechs Gewinner-Comics aus beiden Kategorien können Sie hier einsehen:

1. Anne Pineker: „Demokratie trotz Corona“
2. Muaz Mohamed-Osman: „Warum Demokratie?“
3. Joschka Wißuwa: „Ohne Titel“

1. Alexandra Beyer Zuniga, Leonie Chatzigeorgiou, Lotta Deibert, Luise Schrupp, Elisa Schwab:
„The butterfly in the cage of glass”
2. Anna Banzer, Laura Stadie:
„Zwischen den Zeilen der Vergangenheit oder wie Luna die schwerwiegende Leichtigkeit der Ignoranz überwand“
3. Henrik Appel, Vincent Banzer, Sarah Behringer, Kira Kneis, Sina Spitznagel, Hendrik Throm und Luisa Weber:
„Die Geschichte der Demokratie“

Hinter den Kulissen: Jury-Arbeit und die große Bedeutung der Kooperation
Die Jury musste in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ihre Arbeitsbesprechung zu den Beiträgen aus Deutschland in eine Videokonferenz verlegen.

Das bot die Chance für die Generaldirektorin der ONACVG, Véronique Peaucelle-Delelis, und die Generalsekretärin des Volksbundes, Daniela Schily, die Jury zu unterstützen und begleitend zwei starke Videobotschaften beizutragen. Thema ist die große Bedeutung der engen Zusammenarbeit von ONACVG und Volksbund. Mehr zur diesjährigen Jury-Sitzung und den Videobotschaften finden Sie hier.

Ausschreibung für Runde vier
Die Ausschreibung für den vierten deutsch-französischen Comic-Wettbewerb und das neue Jahresthema finden Sie ab September 2020 auf der Seite des Volksbund-Fachbereichs Friedenspädagogisches Arbeiten an Schulen und Hochschulen.


Texte: Dr. Vasco Kretschmann
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