Bildung für morgen
Präsentation des historisch-gesellschaftlichen Bildungsansatzes der deutschen Kriegsgräberfürsorge auf dem internationalen Forum der Francas in Toulouse
Forum Bildung für morgen
Über 1500 Bildungsakteure aus ganz Frankreich, Europa, Amerika und Afrika trafen sich vom 29. Juni bis 02. Juli 2012 auf Initiative des Nationalverbandes der Francas, einer französischen Bewegung der außerschulischen Bildung, zu vier Tagen Austausch, Begegnung, Fortbildung und Diskussion auf dem Forum „Bildung für morgen“ in Toulouse. Wesentlicher Bestandteil dieses partizipativen Veranstaltungsformates waren neben täglichen Vortragspanels mit Fachreferenten Projektagoren, in denen sich 250 Bildungsprojekte lokaler Initiativen und internationaler Partner vorstellen konnten. Daneben gab es zahlreiche Workshops zu aktuellen Bildungsfragen.
Großes Interesse am Bildungsansatz der deutschen Kriegsgräberfürsorge
Joëlle Krieger, stellvertretende Leiterin unserer internationalen Begegnungsstätte Albert Schweitzer und Konstantin Dittrich, Jugendreferent im Landesverband Hessen, vertraten den Volksbund während des Forums und erläuterten während einer der Projektagoren unser Bildungskonzept: in regionalen, nationalen und interkulturell-europäischen Projekten an und mit Kriegsgräber – und Gedenkstätten Jugendlichen und junge Erwachsenen eine differenzierte Auseinandersetzung mit Geschichte zu ermöglichen.
In der Herstellung von Bezügen zu aktuellen Themen und der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen werden sie dafür motiviert, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Toleranz und ein friedliches Miteinander einzusetzen. Damit nutzen wir das friedenspädagogische Potential der Kriegsgräberstätten, die wir im öffentlichen Auftrag als diejenigen Orte erhalten, an denen die Auswirkungen der Ereignisse der Geschichte von Krieg, Nationalismus und Gewalt auf den Einzelnen in eindrücklicher Weise gegenwärtig sind.
Interkulturelle Kompetenz für ein wachsendes Europa
Joëlle Krieger beteiligte sich zudem mit einem Inputreferat über die Erfahrungen zum interkulturellen Lernen in den Projekten der Begegnungsstätte im Elsass zum Themenkomplex Europa - europäische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - im Workshop „Bildung zur Interkulturalität für die europäische Integration“.
Für die europäischen Delegationen der Partnerorganisationen ergänzten Arbeitsphasen unter der Fragestellung „Jugendengagement und Jugendorganisationen in Europa: Welche Aktionen, Welche Überlegungen?“ das Programm des Forums.
Die Francas: eine Bildungsbewegung mit starken Werten
Die Francas sind ein Nationalverband von "Centres de loisirs" (Freizeitzentren) und eine Bewegung der "éducation populaire" (außerschulische/informelle Bildung). Seit 1944 schließen sich Männer und Frauen der Bewegung an, um sich für Bildung und die soziale und kulturelle Förderung von Kindern und Jugendlichen stark zu machen. Humanismus, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Laizismus, Frieden und Gemeinschaft sind die Werte, um die sich das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter dreht, mit dem sie Kinder und Jugendliche zu aktiver Bürgerschaft motivieren möchten. Die Francas sind eine gemeinnützige Organisation, die von den Ministerien für Bildung, Jugend und Sport sowie Vereinswesen als Träger der außerschulischen Bildung anerkannt sind. Die Francas kooperieren international mit 77 Jugend- und Nicht-Regierungs-Organisationen in 45 Ländern. Darunter seit 2012 auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Volksbund und Francas: deutsch-französische Bildungsprojekte
Für 2013 planen beide Vereine erste gemeinsame Projekte in den Bereichen Ausbildung und deutsch-französische Jugendbegegnungen.