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Comic-Wettbewerb: Partnerpreis für „Die Messerschmittstraße“

Bester Einzelbeitrag aus Deutschland von Nawwal Azzaharah auch international prämiert

Der erste Preis war noch nicht alles: Gewinner des Comic-Wettbewerbs freuen sich über weitere Anerkennung – zum Beispiel die Heisterbergschule aus Hannover-Ahlem und Nawwal Azzaharah aus Regensburg. Sie bekam sogar den „Partnerpreis“ des internationalen Wettbewerbs, den der Volksbund seit fünf Jahren mit ausschreibt.
 

 „Unsere Straße – Schule – Denkmal. Welche Spuren bleiben vom Krieg?“ Zu dieser Frage waren allein in Deutschland 29 Beiträge eingegangen. In Hannover stand das ehemalige KZ-Außenlager im Stadtteil Ahlem im Mittelpunkt, in Regensburg eine Straße – „Die Messerschmittstraße“. Diesen Beitrag zeichneten die Jurys der drei Länder jetzt mit dem „Partnerpreis“ aus.
 

Ganz ohne Dialoge

 „Ein Werk, das sofort als professioneller Comic veröffentlicht werden könnte“, hatte der Comic-Experte Peter Eickmeyer in der deutschen Jury-Sitzung geurteilt. „Der Beitrag ist beeindruckend, inhaltlich und künstlerisch von hoher Qualität und durch den Verzicht auf Dialoge international verständlich“, ergänzte Dr. Vasco Kretschmann. Er ist beim Volksbund als Leiter des Fachbereichs Schulen und Hochschulen für den Comic-Wettbewerb zuständig.

Mit feiner Bleistiftzeichnung und starkem emotionalen Ausdruck lässt Nawwal Azzahrah Großvater und Enkel durch die Messerschmittstraße gehen. Sie erinnert an den Flugzeugkonstrukteur und den gleichnamigen Rüstungsbetrieb, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der alte Mann denkt daran, wie ihn Piloten und Flugzeuge als kleinen Junge faszinierten, wie er Zeuge der Misshandlung und Ermordung von fliehenden Zwangsarbeitern wurde und am Ende vor den Bomben 1943 fliehen musste (Comic ansehen).
 

Preis führt ins Workcamp Cassino

Nawwl Azzaharah hat mit dem ersten Preis die Teilnahme an einem Volksbund-Workcamp gewonnen. Sie hat sich für das Camp „Spurensuche am Monte Cassino“ Ende Juli/Anfang August in Italien entschieden.
 

KZ-Außenlager in Ahlem

Weite Kreise zieht der Beitrag der Heisterbergschule in Hannover zum ehemaligen KZ-Außenlager im Stadtteil Ahlem. Der war in der Gruppenkategorie auf Platz eins gelandet. Inzwischen ist er ins Englische und Französische übertragen, eine türkische Übersetzung ist in Arbeit. Außerdem ist ein Film zum Comic entstanden.

Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete im Vorfeld der Preisverleihung und ausführlich im Anschluss und veröffentlichte einen Kommentar: „Mit ihrem Projekt haben sich die Jugendlichen auf bemerkenswerte Weise um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben“, findet Saskia Döhner.
 

„Glückwunsch – für den Mut”

„Glückwunsch – für den Mut, diese Idee umzusetzen, und die Professionalität, mit der das gelungen ist! Die Oberschule aus Ahlem präsentiert Deutschland, wenn sich die Siegerteams im belgischen Lommel treffen. Eine Ehre, die sich die Acht- und Neuntklässler verdient haben“, heißt es in dem Kommentar.

Die 14- und 15-Jährigen hatten auf dem Weg zum Sportunterricht nach der Bedeutung eines eindrucksvollen Mahnmals gefragt, das an das KZ-Außenlager in Ahlem erinnert. Dort mussten die Häftlinge Stollen in die Erde treiben, viele starben. Was sie erfuhren, findet sich in dem Comic wieder. Ein Gemeinschaftswerk, an dem neun Schülerinnen und Schüler beteiligt waren. Sein Titel: „Auf der Spuren der Vergangenheit in Ahlem“ (Comic ansehen). Mehr Informationen gibt es dazu auf der Länderseite Niedersachsen (Internationaler Comic-Wettbewerb des Volksbundesund auf der Schul-Homepage.
 

Mediales Echo

Auch in anderen Bundesländern findet der Comic-Wettbewerb ein Echo in den Medien. So berichtet die „Stuttgarter Zeitung“ unter dem Titel „Comic-Wettbewerb des Volksbunds: Graf von Stauffenberg in bunten Bildern” über den zweitplatzierten Einzelbeitrag von Sara Zor: „Erinnerungsstätte Stauffenberg Attentat“.

Mehr zur Prämierung der deutschen Beiträge finden Sie hier: Welche Spuren bleiben vom Krieg?
 

Nächste Runde: Thema Sport

Inzwischen ist der Comic-Wettbewerb in die siebte Runde gegangen. Das Thema: „Sport - zwischen Krieg und Frieden“. Bis zum 31. März 2024 haben 12- bis 20-Jährige Zeit, Einzel- und Gruppenbeiträge einzureichen (mehr erfahren). Das ist auch über ein Online-Anmeldeformular möglich.