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"Diese Tage werden wir nie vergessen"

Gemeinsamer Arbeitseinsatz deutscher und russischer Soldaten in Sankt Petersburg

Sie kommen aus Berlin und gehören zum Wachbataillon des Verteidigungsministeriums, elf Soldaten, die abkommandiert wurden zu einem gemeinsamen Arbeitseinsatz nach Sankt Petersburg, genauer nach Kirowski. Für alle etwas völlig Neues, noch nie waren die elf Männer vorher in Russland. Nicht nur sie waren neugierig. Auch die Soldaten der 90. russischen Spezialsucheinheit beäugten die „Kollegen“ aus Deutschland zuerst vorsichtig. „Aber schon von Anfang an herrschte so etwas wie ein Kameradschaftsgeist“, erinnert sich Major Christian Hurtig an die ersten Tage, „die russischen Soldaten begegneten uns mit großer Herzlichkeit.“
 

Zwei Wochen lang arbeitete man zusammen, zum Beispiel auf dem deutschen Soldaten Friedhof Sologubowka oder am russischen Ehrenmal auf den Sinjawino-Höhen.

Die Fußwege wurden neu gemacht, Unkraut wurde beseitigt, die Umgebung der orthodoxen Kirche auf dem deutschen Soldatenfriedhof neu belegt. Arbeiten, die dazu führten, dass russische und deutsche Soldaten miteinander schufteten.

 

Gesucht wurde auch nach Gebeinen deutscher oder sowjetischer Soldaten. Gemeinsam wurde gegraben, schließlich der Schädel eines Soldaten gefunden, leider ließ er sich nicht "zuordnen”.  

Auch die Experten des russischen Suchbataillons wussten nicht, ob es sich um einen deutschen oder um einen russischen Gefallenen handelt. Wie so oft die Überreste eines unbekannten Soldaten, der demnächst auf einem russischen oder dem deutschen Soldatenfriedhof Sologubowka beigesetzt wird. Auf dem Programm, dass die russische Seite entworfen hatte, standen auch Besichtigungen und Museumsbesuche, die jungen Soldaten wurden immer wieder mit der „Leningrader Blockade“ und ihren schrecklichen Folgen konfrontiert. Aus der Geschichte lernen, war denn auch das Motto, nie wieder Krieg!

Die Bilanz, die Major Christian Hurtig zieht, ist eindeutig: "Wir haben uns bestens verstanden. Die Unterbringung in der russischen Kaserne hat uns zusammengeschweißt, auch das Fußballspielen nach Feierabend. Es wurde über alle Themen gesprochen, wir haben viel miteinander gelacht und bei alledem haben wir Spaß gehabt! Diese Tage werden wir nie vergessen!"

Text: Hermann Krause

Video (Fernsehbeitrag):

Das russische Fernsehen Мир 24 berichtete am 6. September über den Arbeitseinsatz. Sprache Russisch, ohne Untertitel:

Zum Video: https://youtu.be/_xMwcDFeYUE