Nach Prinz Charles, dem heutigen König Charles, kann der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen weiteren prominenten königlichen Gast am Volkstrauertag begrüßen: Kronprinzessin Victoria von Schweden wird am Sonntag, 19. November, ab 13.30 Uhr bei der Gedenkstunde im Deutschen Bundestag sprechen. Die ARD überträgt live.
 

Victoria Ingrid Alice Désirée Bernadotte, so der volle Name von Kronprinzessin Victoria von Schweden, ist nicht oft in den Schlagzeilen. Wenn es Berichte über die 1977 geborene Herzogin von Västergötland gibt, dann beziehen sie sich auf ihr Engagement in der Friedens- und Umweltpolitik.
 

UN-Sonderbotschafterin

Mitte Oktober wurde bekannt, dass Kronprinzessin Victoria ehrenamtlich bei den Vereinten Nationen tätig ist. Die 46-Jährige wird künftig als Sonderbotschafterin für die UN-Nachhaltigkeitsziele im Einsatz sein, teilte das UN-Entwicklungsprogramm UNDP mit.

Bei der Ernennungszeremonie in Stockholm bezeichnete sie das als „große Ehre“. Bescheiden sagte Victoria: „Ich freue mich darauf, mich in die Arbeit von UNDP zu vertiefen, um viele der schwierigen Herausforderungen zu verhindern, vor denen die Welt heute steht und die Menschen auf der ganzen Welt betreffen.“
 

Frieden wichtiges persönliches Thema

Ein Blick zurück: Friedensarbeit liegt der Tochter von König Carl XVI. Gustav und der deutschen Königin Silvia seit jeher am Herzen. Nach ihrem Schulabschluss 1996 geht sie für ein Jahr nach Frankreich an die katholische Universität in Angers und studiert anschließend an der amerikanischen Yale-Universität Politik und Geschichte. In dieser Zeit absolviert sie Praktika an der Schwedischen Botschaft in Washington D.C. und bei den Vereinten Nationen.

Ihre Abschlussarbeit schreibt Victoria über internationalen Friedensaufbau und Konfliktlösung. Das sorgt für weniger öffentliche Aufmerksamkeit als die Liebe zu ihrem Mann Daniel, mit dem sie heute zwei Kinder hat.
 

Von Regierung bis Militär

Victoria bleibt auf ernsthaftem Kurs: Sie arbeitet für die schwedische Regierung, hospitiert beim Außenwirtschaftsrat in Berlin und Paris, studiert Sozialwissenschaften und absolviert eine dreiwöchige Grundausbildung beim Militär.

Zunehmend übernimmt sie repräsentative Aufgaben und durchläuft 2006 ein Diplomatenprogramm des Auswärtigen Amtes. Denn, so zitiert sie das Society-Fachblatt „Gala“, „die Aussicht, Königin zu werden, ist etwas, das ich einfach nicht aus meinem Kopf bekomme, obwohl es noch weit in der Zukunft liegt.“
 

Deutsch-schwedische Beziehungen

Die sich verändernde Rolle Schwedens auf der Weltbühne mit zu interpretieren, wird auch Victorias Aufgabe sein. Eine Gelegenheit dafür ist die Zentrale Gedenkstunde am Volkstrauertag 2023. Am 19. November ab 13.30 Uhr wird es um die deutsch-schwedischen Beziehungen gehen, um die Würdigung der Volksbund-Arbeit und um die schwedischen Partner im Land. Zentral wird die Betonung der gemeinsamen demokratisch-freiheitlichen Werte in einem vereinten und friedlichen Europa nach der tiefen Zäsur des Angriffskrieges gegen die Ukraine sein.

Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan bezeichnete die Zusage von Victoria für die Gedenkstunde im Bundestag als große Ehre für den Volksbund: „Wir freuen uns sehr, dass die Kronprinzessin bei unserer Feierstunde sprechen wird, wenn die Volksbund-Arbeit die größte öffentliche Aufmerksamkeit genießt.“

Materialien und Publikationen zum Volkstrauertag 2023 – auch zur Vorbereitung von Veranstaltungen – finden Sie im Gedenkportal. Mehr zur Zentralen Gedenkstunde im Plenarsaal lesen Sie hier: Volkstrauertag im Bundestag: Zusammenhalt in Europa wird Thema sein.