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Winterbergtunnel wird offizielle deutsche Kriegsgräberstätte

Deutsche-französische Pressekonferenz: Gedenklösung stellt Areal unter staatlichen Schutz

Auf einem der größten Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges, am Chemin des Dames in Ostfrankreich, entsteht eine deutsche Kriegsgräberstätte. Der Winterbergtunnel, in dem noch zahlreiche deutsche Soldaten in großer Tiefe verschüttet liegen, wird offiziell zur Kriegsgräberstätte erklärt und unter staatlichen Schutz gestellt. Das gaben Vertreter des Volksbundes und des französischen Staates am 10. Februar 2023 im Museum „Caverne du dragon“ bekannt. Sogar CNN und die „TIMES” berichteten.
 

Für den Volksbund erklärte Generalsekretär Dirk Backen die Bedeutung der deutsch-französischen Kooperation: „Wir haben in den vergangenen Jahren und Monaten vertrauensvoll mit unseren französischen Partnern kooperiert. Dafür sind wir sehr dankbar und freuen uns, heute eine gemeinsame Lösung vorstellen zu können. “ Bis zu 200 Soldaten des 111. Badischen Reserve-Infanterieregiments werden in dem Tunnel vermutet. Sie starben am 4. Mai 1917 nach einem französischen Granatenangriff.
 

Totenruhe ist geschützt

Mehrere Untersuchungen ergaben, dass die Toten in der Tiefe des Tunnels sicher liegen und so die Totenruhe geschützt ist. Durch die Erklärung zur und die Kennzeichnung als Kriegsgräberstätte wird das Areal geschützt. Gleichzeitig wird ein würdiger Gedenkort geschaffen. Bis zuletzt hatte es zahlreiche – auch illegale – Versuche gegeben, den verschütteten Tunneleingang im Staatswald von Vauclair zu finden.

Die Vertreter der französischen Regierung betonten den Stellenwert dieser deutsch-französischen Kooperation, die Volksbund-Generalsekretär Backen als „wahres Leuchtturmprojekt“ bezeichnete.
 

Einweihung 2024 denkbar

Sobald die rechtlichen Voraussetzungen für eine Kriegsgräberstätte gegeben sind, sollen die Planungen für eine würdige und angemessene architektonische Lösung beginnen. Der neue Gedenkort wird voraussichtlich 2025 eingeweiht.

Am 24. Januar 2023 hatte ein weiteres Treffen in der Präfektur des Departements Aisne stattgefunden. Unter dem Vorsitz von Thomas Campeaux, Präfekt des Departements Aisne, nahmen auch Thierry Laurent, Kabinettschef der Staatssekretärin beim Minister der Streitkräfte –  zuständig für Kriegsveteranen und Gedenken –, Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes, sowie mehrere Vertreter der staatlichen Stellen und der Gebietskörperschaften teil.
 

Volksbund wird Antrag stellen

Die deutschen Behörden erklärten ihre Entscheidung, keine weiteren Bergungsversuche zu planen, und erläuterten ihren Wunsch, den Ort als Gedenkstätte für die Toten des Ersten Weltkrieges zu gestalten. Der Volksbund, der für die Umsetzung des Projekts verantwortlich ist, wird einen entsprechenden Antrag auf Qualifizierung des Geländes als "deutsche Kriegsgräberstätte" beim Armeeministerium stellen.

Die Leitung des Projekts liegt beim Präfekten des Departements Aisne. Alle interessierten lokalen Akteure sind eingebunden. Nach erfolgreicher Realisierung kann die Verwaltung der Stätte dem Volksbund übertragen werden, wie dies bei deutschen Kriegsgräberstätten üblich ist.
 

Ausstellung in der „Drachenhöhle”

Die Ergebnisse dieses Prozesses von der Suche bis zur Gedenklösung wurden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Der Tod im Winterbergtunnel, eine Tragödie des Ersten Weltkriegs" vorgestellt. Dort wurden auch die weiteren Planungen für dieses besondere deutsch-französische Projekt erläutert.
 

Internationales Presseecho:

Nicht nur das Interesse der französischen Medien war groß – Thema war der Winterbergtunnel in Medien von Brasilien bis Taiwan.

Die „TIMES” hatte im Vorfeld recherchiert und berichtete am 10. Februar ausführlich („Winterberg tunnel: Germany wil not recover First World War Soldiers”). Daraufhin  meldete sich auch der US-amerikanische Nachrichtensender CNN beim Volksbund und veröffentlichte am Tag nach der Pressekonferenz auf seiner Webseite einen Artikel: Germany won't excavate WWI tunnel containing hundreds of soldiers' bodies | CNN

Außerdem berichteten unter anderem „franceinfo:” und der „Südkurier”.

 

Zur Suche nach dem Tunnel:
Experten orten den Winterberg-Tunnel 

Zur Ausstellung:
Ausstellung in Karlsruhe eröffnet: „Der Tod im Winterberg-Tunnel“

 

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