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Mont-de-Huisnes: Großprojekt auf der Zielgeraden

Volksbund schafft Punktlandung bei der Sanierung des monumentalen Gruftbaus in der Normandie

Als die Planungen begannen, war „80 Jahre D-Day” noch ganz weit weg. Unter anderem wegen Corona geht die Sanierung des Gruftbaus in Mont-de-Huisnes jetzt voraussichtlich mit einer Punktlandung zu Ende: Im Mai soll das Großprojekt nach vier Jahren abgeschlossen sein – kurz vor dem Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie. Ein Baustellenbesuch.
 

Noch im „alten” Jahr hatte der Volksbund dafür gesorgt, dass Baustraßen angelegt, das „Baufeld” – wie es in der Fachsprache heißt – erschlossen ist, der Kran steht. Lagerflächen und Baustelle waren Anfang 2024 eingerichtet.
 

47 Meter im Durchmesser

Jetzt geht es da weiter, wo die Sanierung 2022 begann: auf dem Dach des Mausoleums. Es ist das einzige deutsche in Frankreich, ein monumentaler Gruftbau aus Stahlbeton mit zwei Stockwerken und 47 Metern Durchmesser. In Sichtweite des Wahrzeichens Mont-Saint-Michel liegt es fast an der Küste. 
 

Freiwillige Helfer aus Ofterdingen

Das Dach mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern hat es in sich: Bis zu 70 Zentimeter dick war die Schicht aus Erde und Gras, die runter musste, damit der Beton anschließend anderthalb Jahre lang trocknen konnte. Er war rissig geworden, das raue Klima so dicht am Meer hatte in sieben Jahrzehnten tiefe Spuren hinterlassen.

Die ersten, die zwei Wochen lang auf dem Dach schufteten, waren Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) aus Ofterdingen bei Tübingen bei einem Freiwilligen-Einsatz. Koordiniert hatte ihn Christoph Schwarz, der Bundeswehrbeauftragte des Volksbundes in Baden-Württemberg. Das senkte die Kosten um rund 200.000 Euro (mehr dazu: Volksbund-Großprojekt in Frankreich: Gruftbau wird endlich saniert).

Moderne Flachdach-Architektur

Jetzt werden weitere Schichten abgetragen: die alte Dachabdichtung aus Bitumen und ein Estrich, der für Gefälle nach außen sorgt. Danach wird die Oberfläche freigelegt und gereinigt, werden Schäden an der Stahlbetondecke saniert. Der neue Aufbau schließlich mit Abdichtung und Dämmplatte entspricht moderner Flachdach-Abdeckung. Schließlich erhält das Mausoleum wieder ein Gründach.

Größtes Bauprojekt seit Jahren

Im Inneren geht die Arbeit ebenfalls weiter. 34 Gruftkammern gibt es mit jeweils 180 Toten. Hier wird die Bewehrung freigelegt, Rost entfernt, eine kunststoffmodifizierte Spachtelmasse aufgetragen und das Ganze wieder versiegelt. In zwei Gruften mussten die Decken komplett ausgetauscht werden.

Mit rund 1,52 Millionen Euro Kosten ist die Sanierung in Mont-de-Huisnes das größte Bauprojekt des Volksbundes in den vergangenen Jahren. 
 

Zeitgemäße Ausstellung mit Kunstwerk

Rechtzeitig zu „80 Jahre D-Day” am 6. Juni ergänzt der Volksbund die Kriegsgräberstätte mit fast 12.000 Toten um eine moderne Ausstellung. Sie findet im Eingangsgebäude Platz, das dem Mausoleum vorgelagert ist. Ihr wertvollstes Exponat ist ein kunsthistorisches Objekt – ebenfalls mit beträchtlichem Ausmaß: ein Bleiglas-Fenster aus dem Jahr 1963. Es misst 21,5 Quadratmeter.

Auch das hat der Volksbund aufwändig sanieren lassen. Wieder eingebaut ist es seit Dezember. Davon erzählt eine Geschichte im Jahresbericht 2023, der Mitte April vorliegen soll und dann in der Mediathek zu finden ist.

Gedenkveranstaltung zum Jahrestag

Am 7. Juni 2024 soll die neue Ausstellung auf der Kriegsgräberstätte Mont-de-Huisnes mit einer internationalen Gedenkveranstaltung eröffnet werden. Außerdem ist der Volksbund dabei, wenn andere Nationen mit Veranstaltungen an die alliierte Landung vor 80 Jahren erinnern.
 

Der Volksbund ist ...

... ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung im Ausland Kriegstote sucht und birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber pflegt. Daraus leitet er einen Bildungsauftrag ab. Seine Arbeit finanziert er überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Danke, dass Sie uns unterstützen!