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Bahnstrecke stillgelegt: Exhumierung nach 20 Jahren abgeschlossen

Volksbund-Team birgt nach fast 80 Jahren 143 Tote in einem Dorf bei Wolgograd

Rund 20 Jahre sind vergangen, seit der Volksbund in dem kleinen Dorf Orlowka bei Wolgograd (früher Stalingrad) die ersten Kriegstoten fand und ausbettete. Einen Großteil der Gebeine auf diesem Friedhof aus dem Zweiten Weltkrieg hatten die Experten damals geborgen, doch dann wurden die restlichen Grabreihen mit einem Bahndamm überbaut. Jetzt wurden offenbar auch die letzten Toten exhumiert – 143 sind es.
 

Etwa 20 Kilometer von Wolgrograd entfernt liegt der Ort. Die Bahnstrecke wurde inzwischen stillgelegt, die Gleise entfernt. Denis Deryabkin ist beim Volksbund Bereichsleiter für Umbettungen in der Russischen Föderation. Er und sein Team nahmen die Arbeiten wieder auf und betten 143 Skelette aus, die seit fast 80 Jahren an diesem Ort begraben waren. Mehrere gefundene Erkennungsmarken machen es möglich, einen Teil der Toten zu identifizieren.

Drei Tage dauerte der Einsatz, der bei Temperaturen von mehr als 30 Grad besonders herausfordernd war. Die Toten sollen im kommenden Jahr auf der deutschen Kriegsgräberstätte Rossoschka bei Wolgograd eingebettet werden.
 

Volksbund-Arbeit in Russland

In Russland arbeitet der Volksbund mit eigenem Personal und beschäftigt externe Saisonarbeiter. „Wegen der Kämpfe sind viele Gebiete nahe der ukrainischen Grenze für unsere Suche nach Kriegstoten und für Exhumierungen gesperrt. Hier aber konnten wir arbeiten und das Projekt jetzt endlich abschließen", sagt Denis Deryabkin.

Dass Erkennungsmarken zu den Fundstücken gehören, dürfte zu weiteren Identifizierungen führen. Neue Ergebnisse fließen in die Datenbank der „Gräbersuche online” ein, die schon mehr als 4,8 Millionen Datensätze umfasst. Wenn der Kontakt zu Familienangehörigen möglich ist, werden am Ende Nachfahren informiert.

Für sie wird es rund 80 Jahre nach dem Tod endlich ein Grab geben, an dem sie um ihren Angehörigen trauern können. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.