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Jugendbegegnungen 2023: Spurensuche am Monte Cassino

Ort der Vielvölkerschlacht 1944 mit Kriegsgräberstätten vieler Nationen

PAX – „Frieden“ steht in großen Lettern über der Eingangspforte des Klosters auf dem Monte Cassino in der italienischen Provinz Latium. Nur der Torbogen mit dieser Aufschrift hat die Zerstörung des Benediktinerklosters im Februar 1944 überstanden. Heute steht das Kloster sinnbildlich für internationale Begegnung und Versöhnung. Seit 2010 finden an diesem Ort Jugendbegegnungen des Volksbundes statt.
 

Der deutsche Soldatenfriedhof in Caira ist dabei Ausgangspunkt der jährlichen Workcamps, die der Volksbund organisiert. Gemeinsam arbeiten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an den Gräbern der mehr als 20.000 Gefallenen. Wenn sie die Namen, die Geburts- und Sterbedaten auf den Steinen nachziehen, komme sie auf ganz persönliche Weise in Berührung mit den Schicksalen der Kriegstoten.
 

Briefe und Fotos geben Einblick

Dem Volksbund liegen Briefe und Fotos aus den Nachlässen einiger dort begrabener Kriegstoten vor. Mit ihnen beschäftigen sich die jungen Menschen in Workshops und erhalten dadurch einen unmittelbaren Einblick in die Vergangenheit.

Die Schlacht an der „Gustav-Linie” bei Cassino kostete etwa 75.000 Soldaten verschiedenster Nationen das Leben – unter ihnen Amerikaner, Deutsche, Engländer, Franzosen, Italiener, Inder, Kanadier, Marokkaner, Neuseeländer, Maori und Polen und Soldaten weitere Nationen. Eines der Projekte in diesem Sommer findet darum auch mit einer deutsch-polnischen Gruppe statt.
 

Von Vergangenheit bis Zukunft

Die 2022 eröffnete mehrsprachige Ausstellung auf dem Friedhof vermittelt grundlegendes Wissen über diesen historischen Ort. Dabei geht es auch um die Folgen des Krieges sowie das Schicksal und die Verluste der Bevölkerung vor Ort. Doch bei der Bildungsarbeit geht es nicht nur um Vergangenes – vielmehr richten die jungen Menschen gemeinsam einen Blick in die Zukunft und machen sich Gedanken über die aktuelle Lage in Europa.

Bleibende Eindrücke vermittelt auch die Exkursionen zu Kriegsgräber- und Gedenkstätten der Alliierten, die Mahnung an künftige Generationen sind, sich für Dialog und Verständigung einzusetzen.
 

Italienische Kultur und Gastfreundschaft

Außerdem gehört gemeinsam verbrachte Freizeit zum Programm: mit Exkursionen, Baden im Mittelmeer und anderen Angeboten, die den Jugendlichen ermöglichen, einander besser kennenzulernen und in die italienische Kultur und Gastfreundschaft einzutauchen.

Nähere Informationen zu den Jugendbegegnungen in Cassino und zu allen weiteren Projekten finden Sie unter: Projekte & Anmeldung – Jugendarbeit

Bericht zu einem der Workcamps 2022:
Workcamp-Premiere: „Roter Mohn am Monte Cassino“
Bericht zur Ausstellungseröffnung 2022:
Lebendig erzählte Geschichte rund um den Monte Cassino

Text: Heike Baumgärtner, Bildungsreferentin in Konstanz