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Suche nach erschossenen Soldaten beendet: keine Funde in Meymac

Volksbund und französischer Partner ONAC suchen erst weiter, wenn es signifikante neue Anhaltspunkte gibt

Die groß angelegte gemeinsame Suche des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und der ONAC VG (Office national des combattants et des victimes de guerre) brachte nicht den erhofften Erfolg. Zwar wurden Patronenkugeln und Hülsen aus französischer, deutscher, amerikanischer und schweizerischer Produktion aus der Zeit vor 1944 sowie Münzen aus der Zeit vor 1943 gefunden. Diese Fundstücke legen nahe, dass sich dort mit großer Sicherheit 1944 eine Gruppe von Widerstandskämpfern aufgehalten hat. Doch die sterblichen Überreste der deutschen Soldaten wurden nicht gefunden (English version / Communiqué de presse).
 

Arne Schrader, Abteilungsleiter Kriegsgräberdienst im Volksbund: „Die Suche nach den toten Soldaten ist nun fürs Erste abgeschlossen. Wir haben sie weder mit Technik noch mit traditionellen Verfahren finden können. Wir sind alle – dass muss ich leider sagen – enttäuscht, dass dieses Kapitel bis jetzt nicht würdig abgeschlossen werden konnte. Ich bin den Bundeswehrsoldaten, die ihren Urlaub für uns unterbrachen und all ihre Kraft einbrachten, unseren ‚Ehemaligen‘, die uns fachlich berieten und immer mit anpacken, unseren Freiwilligen, die sich trotz großer Hitze und nach allen Rückschlägen immer wieder aufrafften, und unseren französischen Partnern, die auch als Freiwillige mitarbeiteten, sehr dankbar. Solche Rückschläge gehören leider zu unserem Dienst, aber wir geben nicht auf und suchen weitere Informationen.“
 

Gesteinsadern verursachten Radarechos

Die Suche nach den im Juni 1944 in Meymac erschossenen Soldaten und einer der Kollaboration verdächtigten Französin dauerte vom 16. bis heute. Bereits Ende Juni wurde durch Georadaruntersuchungen eine 45 x 10 Meter große Verdachtsfläche identifiziert. Die Anordnung der zahlreichen Geoanomalien im Boden ließ eine Grube vermuten.  Doch die Grabung ergab keinen Fund.  Die in 1,70 Metern Tiefe liegenden Gesteinsadern hatten die Radarechos verursacht.Die Suchteams von Volksbund und ONAC VG erweiterten später den Radius und untersuchten ein großes Waldstück. Auch hier wurde mit Georadar gearbeitet, wurden neue Verdachtspunkte intensiver untersucht.
 

Funde geben Hoffnung

Dann fanden die Teams auf einer Fläche von etwa zehn Quadratmetern Geschosse und verschossene Hülsen aus französischer, deutscher, amerikanischer und schweizerischer Produktion aus der Zeit vor 1944 sowie Münzen aus der Zeit vor 1943. Doch bei den Sondierungen in der Nähe der Fundorte wurden keine menschlichen Überreste gefunden.

Die Suchkampagne endet an diesem Donnerstag. Der Präfekt des Departements Corrèze, Etienne Desplanques, dankte allen deutschen und französischen Teams für ihr großes Engagement und die Zusammenarbeit bei diesem besonderen Projekt.
 

Neue Techniken und Archiv-Recherche

Der Volksbund und die ONAC VG wollen noch nicht aufgeben. Sie werden alle jetzt gesammelten Georadar-Daten analysieren, nach eventuellen, bislang unbekannten Archivdokumenten suchen und die Möglichkeit prüfen, LIDAR-Technologie zur Analyse der Topografie des Sektors einzusetzen. Wenn neue Erkenntnisse die Chance auf eine Lokalisierung der sterblichen Überreste der Toten vergrößern, soll wieder sondiert werden. Arne Schrader betont: „Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen – wenn es eine stichhaltige Grundlage gibt.“ 

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der heute noch jährlich Tausende Kriegstote im Ausland birgt, sie würdig bestattet und ihre Gräber auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern pflegt. Seine Arbeit finanziert er überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier: Meymac: Der letzte Augenzeuge bricht sein Schweigen

Volksbund-Arbeit braucht Unterstützung

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der im Auftrag der Bundesregierung Kriegstote im Ausland sucht, birgt und bestattet und ihre Gräber auf Kriegsgräberstätten pflegt. Noch immer exhumiert er Jahr für Jahr Tausende Tote – vor allem in Osteuropa. Seine Arbeit finanziert er überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Unterstützen Sie den Volksbund über die aktuelle Kampagne: das „Eine-Million-Projekt“!