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Volksbund plant Neustart in Cannock Chase

Bau-Restaurierung auf der einzigen deutschen Kriegsgräberstätte in England

Mit einer neuen Ausstellung will der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. über die Kriegsgräberstätte Cannock Chase informieren – über die Schicksale der knapp 5.000 dort bestatteten deutschen Toten aus beiden Weltkriegen, den pittoresk gelegenen Friedhof und seine Geschichte. Doch das Gebäude, in dem sie gezeigt werden soll, ist seit zwei Jahren eine Bauruine. Vertreter der deutschen und britischen Kriegsgräberfürsorge trafen sich zu einem Ortsbegang.


Für den Volksbund war es inmitten der Corona-Epidemie eine schockierende Nachricht: Auf der einzigen deutschen Kriegsgräberstätte in Großbritannien in Cannock Chase bei Birmingham hatten Metalldiebe große Teile des Kupferdaches aufgebrochen und gestohlen. Wegen der auch in England geltenden Quarantäne blieb der dreiste Diebstahl zu lange unbemerkt – Wasser drang durch die offene Decke ein und zerstörte das Mauerwerk an vielen Stellen.

 

Platz für neue Dauerausstellung

Mittlerweile aber sind die Planungen für eine umfangreiche Restaurierung abgeschlossen. Die Commonwealth War Grave Commission (CWGC), die britische Kriegsgräberfürsorge und Schwesterorganisation des Volksbundes, will das Backsteingebäude samt Besucherräumen und Außengelände behutsam restaurieren. Es soll ein attraktiver Ort für die neue Dauerausstellung werden und Räume für Seminare und Gruppenarbeit bieten. Und: Es steht unter Denkmalschutz.

Zum Startschuss der Bau- und Renovierungsarbeiten besuchte Volksbund-Generalsekretär Dirk Backen Cannock Chase und unterschrieb einen entsprechenden Vertrag mit CWGC-Projektleiter Dave Chadwick und der leitenden Architektin Joanna Lawton. Ziel ist es, das neue Besuchergebäude im Sommer nächsten Jahres zu eröffnen.

Die Gräber der Zeppelin-Besatzungen

„Dieser einzigartige Friedhof erzählt viel über die Irrungen und Wirrungen der deutsch-britischen Geschichte“, sagte Generalsekretär Backen beim Treffen mit den Delegierten der CWGC. Der Göttinger Landschaftsarchitekt Diez Brandi hatte die Anlage gestaltet, die 1967 eingeweiht worden war. Einzigartig sei, dass auf dem Gelände auch die Besatzungen abgestürzter Luftschiffe beigesetzt sind.

Künftig soll hier eine Dauerausstellung Biographien von Kriegsteilnehmern vorstellen, ausgewählte Kapitel der deutsch-britischen Geschichte aufschlagen, aber auch Kunstwerke erklären. In der Ehrenhalle etwa steht die Bronzeplastik eines Gefallenen, geschaffen von dem bayerischen Bildhauer Hans Wimmer.

Vertrag unterzeichnet: „ein Meilenstein“

„Die Vertragsunterzeichnung ist ein Meilenstein in der Geschichte der deutsch-britischen Beziehungen“, erklärten Generalsekretär Backen und Charles Garrett, bei der CWGC zuständiger Direktor für die internationalen Beziehungen.

Die Ausstellung ist schon fertig: Mangels festem Gebäude ist sie als Wanderausstellung seit 2022 an verschiedenen Stationen in der Region zu sehen: Neue Ausstellung zu Cannock Chase geht auf Tour durch Mittelengland.Seit mehr als 60 Jahren bietet der Volksbund deutsch-britische Workcamps auf dieser Kriegsgräberstätte an. Dabei ist der Landesverband Bremen der Hauptakteur auf deutscher Seite. Mehr lesen Sie hier: 60. Workcamp in Cannock Chase – in Bremen verwurzelt.
 

Deutsch-britisches Gedenken

Ein schönes Beispiel für gemeinsames deutsch-britisches Gedenken gab es in März im britischen All Cannings zum 80. Jahrestag des Absturzes einer JU-88.  Zum Programm der Gedenkstunde gehört der Überflug eines Transportflugzeugs A-400 M der Royal Air Force zu Ehren des 1944 gefallenen deutschen Soldaten – mit einem deutschen Major der Luftwaffe am Steuer und einer britischen Crew. Ein Zeichen der Versöhnung über Gräbern in großer Höhe ...

In seiner Ansprache verwies Luftwaffenattaché Oberst i.G. Dr. Klaus-Jürgen Haffner auf die Gedenkrede von des damaligen britischen Thronfolgers, Prinz Charles, am Volkstrauertag 2020 im Deutschen Bundestag.
 

Der Volksbund ist ...

... ist ein gemeinnütziger Verein, der dringend auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen ist. Im Auftrag der Bundesregierung sucht und birgt er Kriegstote im Ausland, bestattet sie würdig und pflegt ihre Gräber in 46 Ländern. Er betreut Angehörige und erreicht mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten jährlich mehr als 30.000 junge Menschen.

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Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit