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Einbettung von 430 Toten in Groß Nädlitz

Gedenkveranstaltung am 14. September mit Aktion "Blumen gegen das Vergessen" für die Gräber der Unbekannten

In Breslau und Südwestpolen haben Partner-Firmen des Volksbundes in den vergangenen Monaten 430 Kriegstote exhumiert. Sie werden am 14. September bei einer Gedenkveranstaltung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Groß Nädlitz (polnisch: Nadolice Wielkie) bestattet. Unter ihnen sind auch die 128 Toten, die im Garten einer Breslauer Villa geborgen wurden. Freiwillige haben die Kriegsgräberstätte bei einem zweiwöchigen Arbeitseinsatz vorbereitet.
 

„Blumen gegen das Vergessen“

Bei der Einbettung auf dieser deutschen Kriegsgräberstätte nahe Breslau schmückt der Volksbund symbolisch die Gräber der Unbekannten mit Ihrer Hilfe mit Blumen.

Gustav Hiller ist einer der zivilen Toten, die an diesem Tag bestattet werden. 78 Jahre lang befand sich sein Grab im Garten einer Villa in Breslau. Dort hatte der Volksbund Anfang März 2023 128 Kriegstote geborgen. Seine Enkelin wird bei der Veranstaltung sprechen. Außerdem werden 300 deutsche Soldaten am 14. September eingebettet.

Der Volksbund-Landesverband Sachsen organisiert die Gedenkveranstaltung mit zahlreichen Gästen. Sachsens Kultusminister Christian Piwarz hat ebenso die Teilnahme zugesagt wie Andrea Dombois. Sie ist Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags und Volksbund-Landesvorsitzende in Sachsen. Der deutsche Generalkonsul aus Breslau, Martin Kremer, wird ein Grußwort halten.
 

Freiwilligen-Camp zur Vorbereitung

Der Tag soll nicht nur ein Zeichen der Erinnerung, sondern auch des Friedens und des Zusammenwachsens in Europa sein. „Wir gedenken der Toten und erinnern uns an die Verantwortung, die aus unserer Geschichte erwächst – für ein friedliches Miteinander der Völker in der Gegenwart und Zukunft“, sagte Dr. Dirk Reitz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen. Er wird die Veranstaltung moderieren.

Zwei Wochen lang haben ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Alter von 33 bis 84 Jahren zuvor auf dem Friedhof gearbeitet – im Rahmen eines Ü-30-Freiwilligen-Camps, das der Volksbund für alle diejenigen anbietet, die dem Workcampalter entwachsen sind. Mehr dazu lesen Sie hier: Arbeitseinsatz: Viel geschafft vor der Einbettung in Groß Nädlitz.
 

Granitstelen mit Namen und Daten

Fast 21.000 Tote sind auf dem Soldatenfriedhof Groß Nädlitz begraben. Eröffnet wurde sie am 5. Oktober 2002 als Sammelfriedhof für alle in Nieder-Schlesien und im Raum Oppeln (polnisch: Opole) noch zu bergenden Kriegstoten. Im Eingangsgebäude liegt eine Gesamtdokumentation aus, die alle deutschen Soldaten namentlich aufführt, die im heutigen Polen ihr Leben verloren oder bis heute als vermisst gelten. Zivile Kriegstote – soweit bekannt – sind ebenfalls verzeichnet.

Eine kleine Ausstellung im Eingangsgebäude informiert über die Aufgaben und Ziele des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Beschriftete Granitstelen am Rand jedes Belegungsblocks verewigen die Namen und Daten der dort Bestatteten. Statt Einzelgrabzeichen gibt es Symbolkreuzgruppen.

Mehr zur Ausbettung der 128 Toten in Breslau lesen Sie hier: Frühjahr 1945 in Breslau: Garten einer Villa wurde zum Friedhof

Text: Dr. Dirk Reitz
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