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Zentrale Gedenkstunde: Lettland im Fokus mit Wort und Klang

Volkstrauertag: Staatspräsident Egils Levits hält die Gedenkrede im Bundestag – live übertragen ab 13.30 Uhr

Die jüngsten Sänger werden daheim am Fernseher sitzen, wenn die Älteren am kommenden Sonntag im Bundestag singen – für Fünfjährige ist das Thema Volkstrauertag zu ernst, zu schwer. Trauer verbindet der Hamburger Knabenchor jedoch mit Hoffnung, mit der verbindenden Kraft des Chorgesangs über Ländergrenzen hinweg. Drei Motetten trägt er in der Zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag vor, bei der Lettland im Mittelpunkt steht.
 

Ein lettisches Stück ist darum dabei – das hatte sich der Volksbund gewünscht. Denn: Staatspräsident Egils Levits hält die Gedenkrede, nachdem Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan die Gäste im Bundestag begrüßt hat. Darum wird „Lux Aeterna“ des zeitgenössischen lettischen Komponisten Ēriks Ešenvalds zu hören sein, wenn unter anderem das ZDF ab 13.30 Uhr live überträgt.
 

Junges Trio spricht über Osteuropa

Außer Schneiderhan und Levits kommen junge Stimmen zu Osteuropa zu Wort: Rozīte Spīča leitet das Landesbüro Lettland beim Deutsch-Baltischen Jugendwerk (der Deutschbaltischen Studienstiftung). Es setzt sich für Austausch und Verständigung zwischen jungen Erwachsenen aus Deutschland, den baltischen Staaten und Russland auf der Grundlage von Demokratie und Menschenrechten ein.

Kristiāns Feldmanis studiert Ingenieurswissenschaften an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Hinter ihm liegen Dienst und Studium an der Nationalen Verteidigungsakademie Lettlands als Kadett der Luftwaffe.

Jan Schillmöller ist Doktorand der Rechtswissenschaften an der Technischen Universität München. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Bundesjugendarbeitskreis, der Volksbund-Jugendorganisation. Seit 2018 ist er Teamer bei den Jugendbegegnungen des Volksbundes und war unter anderem 2014 und 2019 in der lettischen Hauptstadt bei Workcamps dabei.
 

Für das Riga-Komitee

Almut Möller ist Staatsrätin und Bevollmächtigte der Stadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten. Sie vertritt Hamburg im Riga-Komitee, einem Städtebündnis für das Erinnern und Gedenken an die Deportation von Jüdinnen und Juden. Auch sie tritt ans Rednerpult vor den fünf schwarzen Kreuzen im Plenarsaal.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliest das Totengedenken. Auf eine Gedenkminute folgen das deutsche und das lettische Totensignal, die Europahymne und die Nationalhymne. Das Musikkorps der Bundeswehr übernimmt diesen Part auf bewährte Weise. Außerdem spielt es das Stück „Valse mélancolique“ von Emīls Dārziņš, einem der populärsten Komponisten Lettlands. 
 

Doppelte Premiere für die Sänger

Die kleinen und großen Sänger aus Hamburg sind gut gerüstet: letzte Probe an der Elbe am Donnerstag, die Anreise am Freitag. Zwischen zehn und 30 Jahren sind sie alt. Knapp 50 Stimmen sind es insgesamt, die erst im Juni in Brasilien auf Tournee waren. Die Aufregung steigt: im Bundestag und noch dazu die ganze Veranstaltung live im Fernsehen – das ist für den Hamburger Knabenchor eine doppelte Premiere.

Vierstimmig singen sie „Herr, sei gnädig unserm Fleh’n“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, außerdem „Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde“ – mit Text von Friedrich Schiller – von Johannes Brahms und eben „Lux Aeterna“. Es sind geistliche Werke, die Trauer zwar zum Thema machen, „aber auf sehr hoffnungsvolle, Trost spendende Art“, wie Caroline Clermont, die Managerin des Chores, sagt.
 

Wissen sorgt für Ausdrucksstärke

Die Jungen und Männer wissen, um was es geht: Der Volksbund-Landesverband Hamburg war auf Einladung des künstlerischen Leiters Luiz de Godoy bei ihnen zu Gast und hat den Volkstrauertag und die Volksbund-Arbeit vorgestellt. Mit Neugier und Interesse hätten sie alle reagiert.

„Die Vorbereitung für ein solches Programm kann nie reiner musikalische Natur sein. Die Jungen brauchen Werkzeuge, denn sie wollen und müssen sich auseinandersetzen – zum einen mit dem besonderen Kontext dieses Auftritts, zum anderen mit Schillers Text etwa oder dem musikalischen Ausdruck von Zweifel bei Mendelssohn und von Frieden bei Ešenvalds. All das steckt drin im Chorsingen“, sagt de Godoy. Werkzeug haben er und andere dem Chor im Vorfeld zusammen mit dem Volksbund Hamburg an die Hand gegeben.
 

Live übertragen ab 13.30 Uhr

Die Zentrale Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages unter Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin wird ab 13.30 Uhr live im ZDF, auf Phoenix und im Parlamentsfernsehen übertragen.

Der Volksbund stellt über das Gedenkportal umfangreiches Material zur Vorbereitung einer Veranstaltung zur Verfügung. Dazu gehört neben dem Programm auch das Geleitwort von Präsident Wolfgang Schneiderhan und Hörfunk-PR.

 

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„Unsere Welt hat die Liebe not“ – Rückblick auf den Volkstrauertag bis zum 5. März 1922
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