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Arbeit im Osten

Arbeit im Osten

Anfang der neunziger Jahre, fast fünfzig Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, erlaubte es die politische Entwicklung endlich, die Fürsorge um die deutschen Kriegsgräber in den östlichen und südöstlichen Staaten Europas wahrzunehmen. Die seit 1992 abgeschlossenen Kriegsgräberabkommen mit osteuropäischen Staaten ermöglichten nun auch im Osten in vielen Ländern den Zugang zu den bekannten Kriegsgräbern.

Praktisch standen der Aufgabenerfüllung jedoch unzureichende Arbeits- und schwierige Rahmenbedingungen insbesondere in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion entgegen. Der Verlust von Gräbern, aber auch deren Plünderungen waren kaum aufzuhalten.

Die vielfältigen Bemühungen des Volksbundes sowie der staatlichen Stellen brachten jedoch bald erste positive Ergebnisse.

Mittelfristig war eine deutliche Ausweitung der Arbeiten für die Kriegsgräberfürsorge zu erwarten, sodass eine aktuelle Standortbestimmung und eine neue strategische Ausrichtung erforderlich wurden. Organisatorisch bereitete sich der Volksbund durch den Wiederaufbau des Umbettungsdienstes mit einer Umbettungsleitung in Kassel und etwa 30 Umbettern auf die neuen, großen Aufgaben vor. Der Zeitbedarf für die Erfüllung der Aufgaben im Osten wurde zunächst mit 14 Jahren veranschlagt.

Die neu zu errichtenden Sammelfriedhöfe sollten in ihrer Gestaltung schlicht sein, eine wirtschaftliche Pflege ermöglichen und verkehrstechnisch gut liegen, um einen Besuch der Kriegsgräberstätten zu erleichtern, ohne die kriegshistorischen Gesichtspunkte bei der Standortentscheidung zu vernachlässigen. Ein Grundsatz war und ist, dass die Gefallenen zusammen mit ihren Kameraden möglichst in dem Raum auch beigesetzt werden, in dem sie zu Tode kamen.

Der Umbettungsdienst konnte seit 1992 bis zum Jahre 2024 insgesamt 1.000.000 Kriegstote in Osteuropa bergen.

Sie wurden und auf Dutzenden neu errichteten Sammelfriedhöfen endgültig bestattet. Durchschnittlich wurden knapp 32.000 Gebeine pro Jahr umgebettet.

Das Jahresumbettungsergebnis ist seit dem Jahr 2010 rückläufig, da die bekannten großen Grablagen (Regiments- und Divisionsfriedhöfe mit über 1.000 Gebeinen) bereits ausgebettet wurden und die noch zu findenden Grablagen immer kleiner und weit verstreut liegen.