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Medienresonanz 2023: weltweite Aufmerksamkeit, große Reichweiten

Volksbund-Arbeit im Fokus: von Frankreich bis nach Litauen

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. genoss 2023 eine außergewöhnlich große Aufmerksamkeit in den Medien. Dabei ragen eine fünfseitige Reportage im SPIEGEL, ein Dossier in der ZEIT, Interviews in der Süddeutschen Zeitung und im Deutschlandfunk, aber auch große internationale Medienberichte heraus.
 

Es gab zahlreiche Artikel, die vielleicht nicht in unserem Blick lagen, aber trotzdem wert sind, wahrgenommen zu werden. Das Wichtigste: Alle Meldungen, Reportagen und Berichte über den Volksbund waren ganz klar positiv!

 

Schweiz: Diskussionen um Gedenkstein

Das Jahr begann mit einer Auslandsreportage – aus einem Land, das man nicht sofort mit Volksbundarbeit verbindet. Im schweizerischen Chur hatte der Volksbund 1937 einen Gedenkstein für deutsche Kriegstote auf einem Friedhof aufstellen lassen. Anlass und Hintergründe haben wir ausführlich in den Archiven recherchiert. Ein Produktionsteam aus der Schweiz kam für mehrstündige Film- und Tonaufnahmen in die Bundesgeschäftsstelle nach Niestetal bei Kassel.

Die Sendung wurde am 27. Januar ausgestrahlt und sorgte für landesweite Diskussionen, die sich über Wochen hinzogen. Ist das „Mausoleum von Chur“ tatsächlich ein „Nazi-Stein“, wie die Investigativ-Reporterin des Schweizer Fernsehens behauptete? Und wie soll man damit umgehen? Die Reichweite des Senders wird mit 3,8 Millionen potenziellen Zuschauerinnen und Zuschauern angegeben – das wäre mehr als ein Drittel der Bevölkerung in der Schweiz (mehr dazu).
 

Volksbund klärt heute noch Schicksale

Anfang Februar druckte BILD (Auflage: 6,9 Millionen) anlässlich des Stalingrad-Gedenkens ein zweiseitiges Interview über die Arbeit des Volksbundes. Dabei wurde besonders die Schicksalsklärung hervorgehoben, wurden Leser ermutigt, die „Gräbersuche online” zu nutzen.
 

Die Toten im Winterbergtunnel

Der Erste Weltkrieg ist im historischen Gedächtnis Großbritanniens und Frankreichs deutlich präsenter als im deutschen – das spiegelt sich auch im Medieninteresse wider. Die Suche nach den im Mai 1917 verschütteten deutschen Soldaten im Winterbergtunnel in Frankreich wird schon lange aufmerksam verfolgt.

Nicht nur zahlreiche französische Medien, sondern auch die BBC, zu deren Berliner Korrespondenten wir einen direkten Draht haben, berichteten über die Eröffnung der Ausstellung zum „Tod im Winterbergtunnel“ nahe des Chemins des Dames. Darauf zog direkt CNN mit einer Reportage nach (Reichweite: 2,1 Millionen Zuschauer). BBC folgte mit einem Beitrag über die Arbeit des Volksbundes – sie erreicht über verschiedene Portale bis zu 460 Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit (mehr lesen).
 

RTL bei Exhumierung in Breslau

Ein Glücksfall aus Volksbund-Sicht war eine Fernsehproduktion für „RTL Life”. Im März exhumierte der Volksbund im Garten einer Villa in Breslau (polnisch: Wrocław) Ziviltote, die in den letzten Kriegswochen 1945 ums Leben gekommen waren. Das polnische Rote Kreuz hatte 1947 ihre Namen auf einer Liste dokumentiert und eine Skizze des Friedhofs angefertigt. Beides lag dem Volksbundes vor.

Eine Angehörige, die Enkelin eines der Toten, hatte der Volksbund in kürzester Zeit recherchieren können – obwohl sie keinen Suchantrag gestellt hatte. Jetzt passte alles zusammen: Die Angehörige war interessiert und gesprächsbereit, die beiden Volksbund-Mitarbeiterinnen und das Kamerateam von RTL waren innerhalb von 48 Stunden reisefähig. Sie begleiteten die Exhumierung und die Angehörigen bei einem Besuch in Breslau.

„Volksbund ermöglicht würdevolle Bestattung“, so der Titel des 16-minütigen Films, der eine Millionen Zuschauer erreichte und ebenso häufig in der Mediathek aufgerufen wurde. Im September wurde Gustav Hiller 78 Jahre nach seinem Tod im Beisein seiner Enkelin und ihres Mannes feierlich auf einer Kriegsgräberstätte bei Breslau eingebettet (mehr lesen).
 

Nachrichtenagenturen wichtige Partner

Kann der Volksbund noch in Russland und in der Ukraine arbeiten? Wenn ja, wie? Dazu lieferten wir – schon seit Februar 2022 – Interviews und Statements an verschiedene Presseagenturen, die diese zur Verfügung stellten oder selbst weiterverbreiteten.

Volksbund-Präsident Wolfgang Schneiderhan gab t-online ein Interview, das 400.000 Mal abgerufen wurde. Die Deutsche Welle (sie gibt ihre Nutzerkontakte mit 101 Millionen Menschen wöchentlich an) berichtete darüber ebenso wie der Nordkurier und der Berliner Tagesspiegel.

„Augen der Welt blicken nach Meymac“

Mitten im Sommerloch brachte das Geständnis eines 98-jährigen französischen Partisanen über die Erschießung von gefangenen Wehrmachtssoldaten im Sommer 1944 Menschen und Medien in Aufregung.

Der ehemalige Partisan wollte, dass die Angehörigen Gewissheit erhalten. Der Volksbund hatte Ende der 1960er Jahre bereits elf der Soldaten gefunden und auf einer Kriegsgräberstätte eingebettet. Die Suche nach den übrigen Toten war anschließend auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters eingestellt worden.
 

Journalisten aus aller Welt

Nun wurde sie wieder aufgenommen und der Volksbund unterstützte die französischen Partner mit Technik und erfahrenen Mitarbeitern. „Die Augen der Welt blicken auf Meymac“ titelt eine französische Zeitung – und tatsächlich reisten Journalisten aus aller Welt für mehrere Tage in die französische Kleinstadt.Neben vielen internationalen Medien berichteten unter anderem auch die Dresdner Neusten Nachrichten, Volksstimme Leipzig, Frankfurter Rundschau, Redaktionsnetzwerk Deutschland, dpa, afp und die Onlineportale der Wochenzeitungen, die FAZ und das Hamburger Abendblatt. Die ARD-Korrespondentin in Paris lieferte einen neunminütigen Hörfunkbeitrag, der mehrfach gesendet wurde.
 

Interesse geweckt – weitere Recherchen

Doch beide Suchgrabungen, die erste Ende Juni und die zweite Ende August mit noch mehr Menschen und Gerät brachten nicht den erhofften Erfolg. Die Toten blieben verschwunden (zum Einsatztagebuch).

Die Journalisten der ZEIT, des SPIEGEL und der New York Times – der auflagenstärksten Zeitung der Welt – lernten in Meymac die Arbeit des Volksbund kennen. Daraus entwickelte sich eine intensive, monatelange Zusammenarbeit.

Besuche in Niestetal

Das Dossier der ZEIT nahm in Meymac seinen Anfang, der Volksbund unterstützte die Autorin mit Unterlagen aus den Archiven in Niestetal. Auch der Reporter des SPIEGEL besuchte den Volksbund und brachte zum Volkstrauertag ein fünfseitiges Stück über den Volksbund.

Der Journalist der New York Times begleitete die Einbettung in Breslau, eine militärhistorische Konferenz in Wien und besuchte den Volksbund in Niestetal. Er wird noch bei einer Exhumierung dabei sein und voraussichtlich die internationale Jugendarbeit kennenlernen. Sein Artikel ist für Sommer 2024 geplant.
 

Meilenstein: „Eine-Million-Projekt“

Ende September exhumierte der Volksbund symbolisch den einmillionsten Kriegstoten seit 1992 in Osteuropa. Das war der Höhepunkt der Kampagne das „Eine-Million-Projekt“, mit der der Volksbund seine Arbeit einer größeren Öffentlichkeit präsentierte und Spenden sammelte (mehr lesen). Schon vorab berichtete der Berliner Tagesspiegel mit einem großen Artikel. Fünf Journalisten und zwei Fotografen begleiteten die Ausbettung in Kelme in Litauen im Rahmen einer Pressereise.

Sie nutzten die Gelegenheit, nicht nur über die Exhumierung zu berichten, sondern auch, den Präsidenten zu interviewen, die Arbeit des Volksbundes ausführlich zu beleuchten und das Material in verschiedenen Formaten zu nutzen. So erschienen Artikel in der Bild am Sonntag, im Deutschlandfunk und im Deutschlandfunk Kultur, in der HNA (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine) sowie ein ganzseitiger Bericht im Parlament. Auch der dpa-Korrespondent des Baltikums berichtete.

Alljährlicher Anlass: der Volkstrauertag

Im Vorfeld des Volkstrauertages begleiteten der Evangelische Pressedienst, die Katholische Nachrichtenagentur und BILD TV den Volksbund-Umbetter Joachim Kozlowski im Inland bei einer Exhumierung im Oderbruch. Über die Sendezahlen gibt BILD TV keine Auskünfte. Die Reportagen der konfessionellen Nachrichtenagenturen wurden mehrfach abgerufen, unter anderem vom Südkurier, der Nordwestzeitung und dem Sonntagsblatt.

Zur zentralen Gedenkstunde am Volkstrauertag im Bundestag liefen Sendungen in mehreren Hörfunkprogrammen (unter anderem SWR und MDR) mit O-Tönen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (mehr dazu). Über die Gedenkstunde wurde in der Tagesschau um 20 Uhr berichtet (mit mehrsekündiger Kamera-Einstellung auf Volksbund-Präsidenten). Die rbb-Abendschau brachte einen Filmbeitrag über das Gedenken auf dem jüdischen Friedhof.
 

Gedenkzeichen in Ysselsteyn

Die niederländische Presse (Zeitungen und Fernsehen) berichtete über die Aufstellung neuer Gedenkzeichen auf der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn, mit der der Volksbund erstmals in dieser Form auf einer deutschen Anlage an Opfergruppen des Zweiten Weltkrieges erinnert (mehr lesen).

Zum Jahresende brachte die Süddeutsche Zeitung auf der Politikseite einen großen Artikel über die Arbeit des Volksbundes mit Interview des Präsidenten in der Printausgabe und online. Die Reichweite wird mit 1,21 Millionen Leserinnen und Lesern angegeben.